Im Bild: Der Präsident der IHK Bonn Wolfgang Grießl unterschreibt den Kooperationsvertrag. Ihm gegenüber der Präsident der Kammer von Argolida Fotios Damoulos (2. von links). Rechts im Bild vorne DHW-Vizepräsident Jannis Vassiliou, rechts neben Präsident Grießl sitzt Dr. Hille, HGF der IHK Bonn.

Argos/Bonn/Köln. Zwischen der Kammer von Argolida und der IHK Bonn/Rhein-Sieg wurde ein Kooperationsvertrag von den Präsidenten Fotios Damoulos und Wolfgang Grießl unterschrieben. Die Veranstaltung im Sitzungssaal des Hauses der Kammer von Argolida fand in Anwesenheit des Hauptgeschäftsführers der IHK Bonn Dr. Hubertus Hille und des Vizepräsidenten der Deutsch-Hellenischen Wirtschaftsvereinigung DHW Jannis Vassiliou statt. Der Besuch der deutschen Delegation erfolgte nachdem eine griechische Delegation bereits im Herbst 2013 zu Vorgesprächen in Bonn zu Gast war.

Im Bild: Der Präsident der IHK Bonn Wolfgang Grießl unterschreibt den Kooperationsvertrag. Ihm gegenüber der  Präsident der Kammer von Argolida Fotios Damoulos (2. von links). Rechts im Bild vorne DHW-Vizepräsident Jannis Vassiliou, rechts neben Präsident Grießl sitzt Dr. Hille, HGF der IHK Bonn.
Im Bild: Der Präsident der IHK Bonn Wolfgang Grießl unterschreibt den Kooperationsvertrag. Ihm gegenüber der Präsident der Kammer von Argolida Fotios Damoulos (2. von links). Rechts im Bild vorne DHW-Vizepräsident Jannis Vassiliou, rechts neben Präsident Grießl sitzt Dr. Hille, HGF der IHK Bonn.

Durch die künftige Zusammenarbeit auf den Feldern Fachkräftesicherung, Berufsbildung, Handel und Tourismus sollen die außenwirtschaftlichen Beziehungen zwischen den beiden Regionen gestärkt werden. Aufgrund des demographischen Wandels ist es für die Bonner IHK besonders wichtig, die Möglichkeiten der Arbeitskräftegewinnung in Griechenland für die Region Bonn/Rhein-Sieg dauerhaft auszuloten. Auf Seiten der griechischen Partner ist der Austausch über das deutsche duale Ausbildungssystem von besonderem Interesse, um in Griechenland junge Menschen frühzeitig in den Arbeitsprozess zu integrieren und Qualifikationsstandards anzupassen. Die gegenseitige Unterstützung schließt auch die Bereiche Messen und Ausstellungen in den beiden Zielregionen ein. Dazu sollen gemeinsame Veranstaltungen und Treffen ausgerichtet werden. Das Partnerschaftsabkommen wurde zunächst auf drei Jahre geschlossen, kann aber auch nach Evaluierung verlängert werden. Die IHK Bonn/Rhein-Sieg hatte zudem bereits ein Kooperationsabkommen mit der IHK Barcelona abgeschlossen und somit genügend Erfahrung mit Kammern in Südeuropa.

Nach der Unterzeichnung erklärte Fotios Damoulos, Präsident der Kammer von Argolida, die Gründe dieser Kooperation und betonte gegenüber der Presse: “Die Zusammenarbeit beider Kammern eröffnet den Regionen neue Horizonte in ihren Beziehungen. Umso mehr, dass es bei den Kammern um wichtige Akteure des wirtschaftlichen und sozialen Lebens handelt. Die heutige Zeit erfordert Synergien und umfassende Kooperationen vor allem für Partner, die eine institutionalisierte beratende Funktion gegenüber dem Staat haben. Mit der heutigen Kooperationsvereinbarung und den von uns in diesem Rahmen formulierten Vorschlägen erhoffen wir uns, die Säulen für ein neues Entwicklungsmodell auf dem Gebiet von Handel und Dienstleistungen, Tourismus sowie Know-How-Transfer und Dualer Ausbildung zu etablieren.”

“Die europäische Idee lebt durch regionale Partnerschaften. Wenn Menschen verschiedener Länder in konkreten Projekten zusammenarbeiten, wird das oft abstrakte Europa erst greifbar. Die Wirtschaftskooperation zwischen Argolida und Bonn/Rhein-Sieg leistet hierzu zum beiderseitigen Nutzen der Partnerregionen einen Beitrag“ unterstrich der Präsident der IHK Bonn/Rhein-Sieg Wolfgang Grießl. Und Hubertus Hille ergänzte: „Um dies zu unterstreichen, ist Beethoven von Bonn nach Argolida mitgereist. Mit der 9. Sinfonie, der Europahymne, haben wir ein Gastgeschenk für unsere griechischen Kollegen im Gepäck, das nicht nur für die Beethovenstadt Bonn steht, sondern klar die Gemeinschaft aller Europäer zum Ausdruck bringt.“

Der Vizepräsident der Deutsch-Hellenischen Wirtschaftsvereinigung (DHW), Jannis Vassiliou, selbst seit über 40 Jahren Bonner Unternehmer, freute sich über die erfolgte Partnerschaft: “Als Vizepräsident der DHW bin ich ganz froh, dass der von uns vor knapp einem Jahr vermittelte Kontakt zwischen beiden Kammern so erfolgreich gefruchtet hat. Wir begrüßen den echten Willen beider Kammern einen gemeinsamen Weg in die Zukunft zugunsten beider Regionen und derer Unternehmen zu gehen. Argolida und Bonn gelten ab sofort als Vorbild für Kooperationen auf Kammerebene in Deutschland und Griechenland und wir wünschen uns, dass diesem Beispiel viele weitere folgen. Die Zeichen der Zeit sind gut und das Interesse steigt. In der Zwischenzeit liegen mehrere Anfragen vor. Wir sind der festen Überzeugung, dass nur solche Kooperationen das deutsch-griechische Verhältnis wieder zurecht rücken und eine wichtige Rolle in der Entwicklung Griechenlands und dessen Unternehmerschaft und Wirtschaft spielen können.“

Die Delegation aus Deutschland besuchte u.a. die Schule für Tourismus in Argos sowie private und genossenschaftliche Betriebe. Das Interesse der Delegation konzentrierte sich auf die Produktion von Kunststoffen sowie die Lebensmittelindustrie mit besonderem Focus auf die Obst- und Saftproduktion, da die Region Argolida die größten Orangenplantagen Griechenlands beherbergt.

In einer anschließenden Pressekonferenz wurde die regionale und überregionale Presse und die Öffentlichkeit über das Ereignis informiert. An der Pressekonferenz nahmen neben den Präsidenten der Kammer von Argolida und der IHK Bonn/Rhein-Sieg teil, der Hauptgeschäftsführer der IHK Bonn Dr. Hubertus Hille, DHW-Vizepräsident Jannis Vassiliou und von der Region Peloponnes die Vizepräsidenten für wirtschaftliche Entwicklung und Öffentlichkeitsarbeit K. Nikolakou, für Argolida A. Chividopoulos und für Beschäftigung, Bildung und Gesundheit F. Stefanopoulos.

Die Direktorin der Agentur für Arbeit und deren Berufsschule KETEK, Joanna Koloriza, präsentierte die Funktion und Organisation der technischen bzw. beruflichen Bildung während der Gastredner Professor Dr. G. Zarotiadis von der Aristoteles-Universität in Thessaloniki die Vorteile und Inhalte der deutschen Dualen Ausbildung analysierte und vorstellte. Professor Zarotiadis berichtete auch über die Ergebnisse der Machbarkeitsstudien von verschiedenen griechischen Forschungseinrichtungen und Universitäten bezüglich der Implementierung von Strukturen der Dualen Ausbildung im griechischen Berufsbildungssytem. Er wies dabei auf die Unterschiede des Mikroklimas, der Kultur und der Mentalität in Deutschland und Griechenland auf und die daraus resultierenden Schwierigkeiten der Eins-zu-Eins Übertragung des Dualen Systems und der Modernisierung des griechischen Bildungssystems auf dem Gebiet der beruflichen Bildung und Qualifizierung.

 

ΑΦΗΣΤΕ ΜΙΑ ΑΠΑΝΤΗΣΗ