Freie Meinung.

Der olympische Gedanke ist stark. Wie sonst hätte eine Idee aus der griechischen Antike den Sprung in die Neuzeit geschafft? Kaum ein Ereignis hat die Welt trotz aller Unterschiede derart vereint und nur in den schlimmsten Zeiten des „Kalten Krieges“ vermochte es die Politik, Olympia zumindest teilweise zu boykottieren. Gleichzeitig jedoch wurde der olympische Geist immer stärker in den Schwitzkasten einer Kommerzialisierung genommen, die teilweise abstruse Ausmaße annimmt. Die Verbindung aus Sport und Kommerz und die immer größeren Anforderungen, die sich hieraus an die Sportstätten ergeben führen jetzt zu einer Entwicklung, die Olympia ernsthaft schaden können. So schockte zunächst das Hamburger Referendum zur Ausrichtung der Olympischen Spiele 2024 sowohl Sportfunktionäre als auch Politiker, hätte doch niemand geglaubt, dass sich die Bürger letztlich gegen diese weltgrößte Prestigeveranstaltung für eine Stadt wenden. Nun macht Tokyo mit negativen Schlagzeilen auf sich aufmerksam: So übersteigen die Kosten für die Sommerspiele 2020 die ursprünglichen Erwartungen um das sechsfache, offenbar hauptsächlich wegen gestiegener Personal- und Sicherheitsaufwendungen. Damit geht eine weitere Nachricht um den Globus, die von den Schwierigkeiten eines Veranstalters mit der Ausrichtung von Olympischen Spielen zeugen.W-Chatzimarkakis

Die Deutsch-Hellenische Wirtschaftsvereinigung (DHW) sieht in dieser Entwicklung eine große Gefahr für den olympischen Gedanken und schlägt auch angesichts der von Korruptionsskandalen überschatteten Vergabe von Großereignissen vor, die Olympischen Sommerspiele ab dem Jahr 2024 dauerhaft in Athen auszurichten. Keine Stadt steht so authentisch für die aus der hellenischen Antike hinübergerettete Errungenschaft wie die Hauptstadt Griechenlands. Die Sportstätten wurden eigens für die Olympiade 2004 hergerichtet und müssten nicht neu geschaffen werden. Das nunmehr gut zehn Jahre zurückliegende Ereignis ist nicht nur den allermeisten Sportlern in guter Erinnerung. Die Hellenen vollbrachten mit den Spielen 2004 als kleinstes Land bislang ein kleines Wunder und nichts spricht dagegen, dass sie sich nicht auch als ehrwürdiger Dauerveranstalter dieser griechischen Idee erweisen würden. Hinzu kommt, dass eine derartige Maßnahme wie ein Katalysator für die griechische Wirtschaft wirken würde, die immer noch darnieder liegt und dringend einen übergeordneten Impuls braucht. Olympia für immer in Athen – das wäre ein gutes Kampagnenthema für alle Hellenen weltweit. Die DHW fängt schon mal an!

 

Jorgo Chatzimarkakis

DHW-Präsident

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