Donnerstag, 22. September, 20:00,
Movimento, München, Germany

Soiree mit Musik von französischen und griechischen Komponisten (Debussy, Ravel, Satie, Mouquet etc) und Dichtungen von Sappho.

Anna Sutyagina – Sappho / Klavier
Barbara Wagner – Gespielin Sapphos / Flöte
Ingrid Zacharias – Gespielin Sapphos / Mezzosopran
Nikos Kravvaritis – Jüngling / Bouzouki

Regie: Jörn Mensching
Make-up and Styling: Nicole Weinfurtner
Veranstalter: Anna Sutyagina’s Musikalischer Salon
Eintritt: 12 €

In Anna Sutyagina’s Musikalischem Salon dreht sich diesmal alles um eine griechische Autorin, die ihrer Zeit voranschritt: die antike Dichterin und Philosophin Sappho gilt als bedeutendste Lyrikerin des klassischen Altertums. Sie lebte in Mytilene auf der Insel Lesbos, einem kuturellen Zentrum des 7. vorchristlichen Jahrhunderts und entstammte einem alten Adelsgeschlecht. Ihr aufgeschlossener Vater erlaubte ihr, mit den Brüdern zu lernen, was Mädchen im archaischen Griechenland in der Regel verwehrt blieb. Ab 560 v. Chr. versammelte Sappho auf Lesbos eine Gruppe von Schülerinnen um sich. Sie unterrichtete die jungen Frauen in musischen Fertigkeiten wie Poesie, Musik, Gesang und Tanz und trat mit ihnen bei Festen zu Ehren der Götter auf. Doch ihre unkonventionellen Lehrmethoden erregten auch Anstoß, da sie die jungen Frauen zudem in die Geheimnisse der Liebe einweihte. Es gibt Vermutungen, dass sie mit einem reichen Kaufmann verheiratet war und eine Tochter hatte. Nach einer späteren Legende soll sie sich aus Verzweiflung darüber, dass der schöne Fährmann Phaon ihre Liebe unerwidert ließ, vom Leukadischen Felsen gestürzt haben.

In der späteren griechischen Geschichte wurden die Dichtungen Sapphos kritisiert und teilweise geächtet, indem man Sappho als Hetäre bezeichnete – im Altertum die Bezeichnung für eine weibliche Prostituierte. Grund dafür war wahrscheinlich ihre leidenschaftliche und hingebungsvolle Lyrik, in der sie die Liebe pries und ihre Empfindungen ausdrückte. Dies galt in späteren Zeiten nicht mehr als sittsam genug. Dazu kam, dass die Frauen und Mädchen auf Lesbos ein eigenständiges, geselliges und freies Leben führten. Die Schülerinnen Sapphos konnten ihre Talente in der Poesie und in den philosophischen Betrachtungsweisen entwickeln. Dies alles war den Frauen in den darauffolgenden Zeiten, z.B. in Athen, nicht mehr vergönnt.

Zum Werk der Sappho gehören Götterhymnen, Hochzeits- und Liebeslieder, die in der Antike in neun Büchern gesammelt waren, heute jedoch alle verloren sind. Die Überlieferung muss sich daher auf Verweise und Zitate anderer Autoren oder auf Papyrusfetzen stützen. Bis heute konnten nur vier ihrer Gedichte auf diese Weise mit hinreichender Sicherheit rekonstruiert werden.

An diesem Abend kommt zudem eine Nachübersetzung von Franz Grillparzer zur Aufführung. Den musikalischen Rahmen bilden Kompositionen von Debussy, Mouquet und Faure – allesamt mit Interpretationen antiker Motive – sowie griechische Volkslieder und Bouzouki-Folklore.

→ Für mehr information: www.anna-sutyagina.com

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