Ich rufe die Jugend in Griechenland, Deutschland und der Welt – bleibt weg von faschistischen Ideologien, sucht die Demokratie.

Von Sylvia Löser
Fotos: Walter Bachsteffel

So der Appell von Heinz Kounio vor zahlreichen Gästen beim Empfang des deutschen Generalkonsuls Walter Stechel, der zu Ehren seines 90. Geburtstages ausgerichtet
wurde. Kounio wirkt sehr gerührt, als Stechel ihn, seine Familie, die Vertreter der jüdischen Gemeinde Thessalonikis wie auch die anwesenden Träger des Bundesverdienstkreuzes
herzlich willkommen heißt. Der Generalkonsul zitiert aus Kounios Buch “Ein Liter Suppe und 60 Gramm Brot“ und führt weiter aus: „Die erlittenen Torturen haben ihre Familie für immer
zusammen geschweißt, andererseits Wunden hinterlassen, die niemals heilen werden!“
Stechel betont in seiner Laudatio weiter: “Dass die Familie das Grauen überlebte und dass sie den Mut zu einem Neuanfang fanden. Ihr Leben, lieber Herr Kounio bedeutet eine lebendige
und überzeugende Antwort auf den Mordplan des deutschen NS-Regimes. 50.000 Mitglieder der jüdischen Gemeinde Thessalonikis verloren in Auschwitz ihr Leben. Es blieb nur eine Handvoll. Das geplante Holocaust-Museum soll an diesen Leidensweg erinnern. Sie haben ihre ausgestreckte Hand zur Verständigung gereicht. Wir bedanken uns, dass sie
uns behilflich sind, Deutschland in Griechenland einen guten Namen zu geben.“

Der 90-jährige Jubilar fasst sich in seiner Replik kurz und prägnant: „Wer lächelt, wird glücklich“.
Zum gereichten Gratulationssekt ertönt Beethovens Ode an die Freude.

 

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