Viel Spaß bei “Griechischer Hochzeit” auf Deutsch in arkadischem Bergdorf

Mit einer gelungenen deutschen Bühnenfassung des amerikanischen Films “My Big Fat Greek Wedding” gastierte das “Teatr Dach” aus Meerburg bei Braunschweig in Griechenland.

Von Wilfried Jakisch

Foto: ELLINIKI GNOMI

Die Geschichte von Toula dem späten Mädchen aus der Familie Portokalos in Amerika war wohl fast allen, die in das improvisierte Theater unter der alten Platane in Sapounakaika gekommen waren, bekannt. Aber das Ganze nach Deutschland zu verlagern, geht das? Ausgerechnet jetzt, da sich deutsche Medien permanent im Ton gegenüber den Griechen vergreifen? Darf sich also ein deutsches Theaterensemble eine Satire auf die Griechen, deren Mentalität und Bräuche erlauben? Es darf. Denn das, was das “Teatr Dach” hier auf die Bühne brachte, war nicht nur amüsant, sondern ausgewogen und nie verletzend. Auch so mancher Seitenhieb auf die eigenen Landsleute und aktuelle Politikbezüge sorgten für Lacher. Glückwunsch dem Ensemble, das bewiesen hat, dass man mit Liebe zu Griechenland auch ungestraft Scherze über Griechenland machen kann.

Rund 150 Zuschauer verfolgten die Vorstellung.
Kostas Portokalos (Albrecht Schultze) sorgt sich um die Zukunft seiner noch ledigen Tochter Toula (Anja Papendorf). Die quirlige Tante Panajotta knüpft im Hintergrund die Fäden - alles muss jedoch so aussehen, als seien es Kostas' Ideen. Dass ausgerechnet ein Deutscher, noch dazu ein Vegetarier, Toulas Auserwählter ist, stört jedoch den konservativen Familienpascha.
Lars Möller brillierte in sieben Rollen, u. a. spielte er sämtliche andere heiratswillige Kandidaten. (kleine Anlehnung an Gogols «Heirat»...)
Der deutsche Bräutigam - gespielt von Nikolas Papendorf - wird griechisch-orthodox getauft. Taufpatin ist die quirligeTante Panajotta (gespielt von Ulrike Kammler - auch als biedere deutsche Offiziersgattin zu sehen).

Dass die ganze Theatertruppe griechisch tanzt, kam beim Publikum besonders gut an.
Toula beim Solotanz, und fast das ganze Ensemble glänzt durch Musikalität.
Schönstes Kompliment von Zuschauern, die kein Wort Deutsch verstehen.
Nach dem Schlussvorhang ließ man sich gern mit den Schauspielern fotografieren.

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