Ευχόμαστε καλή επιτυχία στην Εθνηκή μας!

Freundschaftsspiel Griechenland – Paraguay

Von Regina Reinhardt, Winterthur *

Mittwoch, 2. Juni 2010, 18.30 mitteleuropäische Zeit, Anpfiff auf der Schützenwiese Winterthur. Der Europameister 2004, Griechenland, und die drittbestplatzierte Fussballmannschaft aus Lateinamerika, Paraguay, spielen ihr letztes Freundschaftsspiel – knapp 10 Tage vor WM Start in Südafrika.

Das Stadion ist zum bersten voll, 2/3 der Fans sind blau weiss gekleidet, das restliche Drittel weiss-rot – zur Freude der einheimischen Zuschauer. Die griechischen Fans sind nicht nur aus der ganzen Schweiz, sondern auch aus dem Süddeutschen Raum frühzeitig in Winterthur, mit über 100.000 Einwohnern die 6. größte Stadt der Schweiz, angereist – meist ohne Ticket, risikofreudig, wie der Grieche eben ist. Selbstverständlich fehlt auch die lokale Prominenz nicht. Stadtpräsident Ernst Wohlwend und die frisch gewählte Gemeinderatspräsindetin Ursula Bründler, nebst Vertretern aus der Wirtschaft, sind vor Ort. Sie begrüßen Trainer Otto Rehagel und sein Team nach ihrer Ankunft, wie auch die FC Winterthur Junioren, die anschließend die Nationalspieler beider Mannschaften in schwarz-roten Trikots aufs Feld begleiten.

Lange ist es her, erzählen sich die Einheimischen, seit Winterthur einen Event derartiger Größe auf der Schützenwiese vorweisen konnte. In den 80er Jahren, rockten legendäre Rockbands, wie Status Quo, im Stadion. Später kickten Namen hafte Größen, wie Othmar Hitzfeld, der Nationaltrainer der Schweizer Nationalmannschaft, für FC Winterthur auf dem Rasen der ehemaligen Industriestadt.

Doch alle fragen sich eins: Warum spielen die beiden Mannschaften im Sommer 2010 in Winterthur? Als Alternative ist denn doch das brandneue wunderschöne Stadion in St.Gallen zur Debatte gestanden. Wie hat es die Schützenwiese, das Heimstadion des FC Winterthur’s, geschafft, die Zusage zu ergattern?

Die Gründe sind verschieden. Nach ihrem Trainingslager in Bad Ragaz (Schweiz), macht die griechische Mannschaft vor ihrem Abflug nach Südafrika, einen kurzen Wochenend-Abstecher in der Heimat. Desgleichen die paraguayanische Mannschaft. Beide sollten noch vor 21 Uhr ihren Flug erwischen. Daher wurde das Spiel auch von 19 Uhr auf 18.30 Uhr vorverlegt. Die Anfahrt von Winterthur zum Zürcher Flughafen beträgt kurze 15 Minuten. So hat Winterthur mit grossem Stolz sein allererstes A-Länderspiel beheimatet! Organisiert von Pulssport, der die griechische Mannschaft begleitet und in Winterthur seinen Hauptsitz hat – und das, wird gemunkelt, ist der wahrhaftige Grund für den Austragungsort. Networking eben!

Der Schweizer Wettergott ist dagegen schon länger verstimmt, es regnet seit Anfang Mai kontinuierlich. Nieselregen den ganzen Tag, und während der letzten 15 Spielminuten schüttete es aus Kübeln. Doch das sollte der Stimmung keinen Abbruch leisten. Das Match begann nach der viersprachigen Ansage in Deutsch, Englisch, Spanisch und Griechisch und den beiden Nationalhymnen, spannend mit einer Torchance für die Griechen. Leider verlief das Spiel dann anders, als es sich die blau-weissen Fans erhofft hatten: Resultat: 0:2 (Griechenland – Paraguay).

An dieser Stelle noch eine kleine, dafür sehr nennenswerte Episode, in der Kostas Karagounis die Hauptrolle spielt. Trotz enormem Zeitdruck, widmete er sich als Einziger einem griechischen Fan. Dieser, ein betagter Herr, im Rollstuhl sitzend, hat es sich nicht nehmen lassen, im unfreundlichen Wetter auszuharren und das Spiel direkt vom Spielfeldrand zu verfolgen. Anschließend wartete er vor dem Mannschaftsbus auf die Spieler. Kostas Karagounis nahm sich ganze fünf Minuten Zeit für freundliche Worte und ein Autogramm. Bravo Kosta, das nenne ich ein Herz für Fans.

Nach dem Spiel – Pressetermine gab es aus Zeitgründen keine – hieß es für die Spieler, im Eiltempo unter die Dusche, ab in den Mannschaftsbus und von der Polizei eskortiert zum Flughafen, um den letzten Flieger nach Athen zu erwischen. Trainer Otto Rehhagel alias ‘Rehaklis’ und Co Trainer blieben, und um weitere Spielgegner und deren Freundschaftsspiele zu beobachten.

Die griechischen Fans wurden, trotz des Spielausgangs, mit der unmittelbaren Nähe zu den Spielern und Trainern entlohnt, und zum Schluss hieß es,griechischer Optimismus sei Dank, „das war ein Freundschaftsspiel, das mussten wir (GR-Nationalmannschaft) verlieren, damit wir dann in Südafrika Gas geben können!“

Ευχόμαστε καλή επιτυχία στην Εθνηκή μας!

* Regina Reinhardt, als Tochter einer Deutschen Mutter und eines Schweizer Vaters, in Zürich geboren, wächst bis zu ihrem 20. Lebensjahr in Athen bei ihrem griechischen Stiefvater auf, wo sie die Deutsche Schule Athen absolvierte. Sie kehrte dann in ihre Heimat, die Schweiz, zurück, wo sie heute mit ihrem Sohn Alexis lebt und arbeitet. Sie hat die Agentur Coaching Events & Kommunikation www.ReginaReinhardt.com gegründet und bietet ausländischen Arbeitnehmern in der Schweiz und Griechenland länderspezifische Kultur-Trainings www.icdc.ch und Coaching nach dem Prinzip der Sokratischen Gesprächsführung an. Zusätzlich ist sie im Gesundheits- und Sozialbereich als interkulturelle Vermittlerin (mündliche Übersetzung & Kulturvermittlung) für Neugriechisch tätig. Was sie mit Griechenland verbindet, sagt sie selber so „Habe einen Deutschen und Schweizer Pass, doch mein Herz schlägt Griechisch“.




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