Eine literarisch-musikalische Reise.

Lesung mit Rosemarie Kuper, Bonn
Musikauswahl und Moderation: E. Wollny.

Gegen Mitte des 8. Jahrhunderts v. Chr. begann vom griechischen Mutterland aus die so genannte Große Kolonisation – in erster Linie in Richtung Westen. Sie dauerte zwei Jahrhunderte und als sie gegen Mitte des 6. Jahrhunderts „allmählich abklingt, schließt sich ein weiter Kranz blühender hellenischer Pflanzstädte fast um das ganze Becken des großen Mittelmeeres“ (Bengtson). Der gesamte süditalienische Bereich (Kampanien, Kalabrien, Basilikata, Apulien) mit Sizilien bildete das „Kernland“ Großgriechenlands. Griechische Kultur prägte fortan Leben und Geist der Städte von „Magna Graecia“ und hat auch unter veränderten Machtverhältnissen lange fortbestanden. Bald sollten sich viele dieser alten hellenischen Traditionen mit den neuen Impulsen aus Byzanz mischen – nicht zuletzt durch das Wirken der Basilianer-Mönche, die bereits im 6. Jh. nach Unteritalien kamen und hier neben dem orthodoxen Glauben und ihrem byzantinischen Kulturgut auch die griechische Kultur der klassischen Antike erneut mitbrachten. Überhaupt stand ganz Süditalien bis zum 11. Jh. unter byzantinischer Herrschaft. Aus diesem süditalienischen Bereich mit seinen uralten griechischen Traditionen (noch heute existieren in Apulien und Kalabrien griechisch sprechende Bevölkerungsgruppen) stammen die Märchen und Lieder des heutigen Abends.

 Dienstag,  12. Juni 2012,  19:30 h
Internationale Begegnungsstätte, Quantiusstraße 9, 53115 Bonn 

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