„Die Finanzsituation in Griechenland mit der häufigen Berichterstattung belastet uns“ sagen Gastronomen in Solingen griechischer Herkunft, wie auch Vertreter der griechischen Gemeinde und Vereine.

„Vor allem besorgt sind wir über das Bild und dem Klima, das durch die Ressentiments der Boulevardpresse hier wie auch in Griechenland vermittelt wird“ berichten die Akteure griechischer Herkunft. „Aus einer Finanzkrise darf keine Kulturkrise werden, die das alltägliche Miteinander der Menschen beeinflusst. Viele von uns sind hier in Solingen geboren und andere leben und arbeiten über 25 Jahre hier. Das respektvolle, offene und herzliche Miteinander ist uns für das Zusammenleben sehr wichtig“, fügen sie hinzu.

Die Fehler sowie die Versäumnisse der griechischen Politik, wie auch die aktuelle politische Instabilität stoßen auf Unverständnis und führen bei den eigenen Bürgern wie bei den Partnern in Europa zum Vertrauensverlust.

Ebenso ungünstig wirken die ständig wechselnden Positionen der handelnden Akteure in der EU zur Bewältigung der Europäische Finanzkrise sowie die nur auf Sparkurs angesetzte Richtung. Es fehlt immer noch der klare Weg aus der Krise, der sich an Wachstum und Beschäftigung für ganz Europa orientiert.

Auch Ioanna Zacharaki Ratsmitglied der Stadt Solingen macht sich Sorgen über die miserable Finanz-, und aktuelle Soziallage Griechenlands.

„Jedoch stecken in der Krise auch Chancen, die zu entdecken sind“ berichtet sie. „Griechenland steht jetzt nackt da, seine eigenen Bürger drehen ihm den Rücken zu, wandern aus bzw. bringen ihr Kapital zu einem sicheren Ort. Der unsterbliche humanistische Antikegeist ruft die Griechen, wie auch die Europäischen Partner auf, nicht mehr zu experimentieren und endlich zur Vernunft zu kommen, Lehren aus der Finanzkrise zu ziehen und nachhaltig gemeinsam die Ursachen der Krise anzugehen, nämlich für die ökonomische Stabilität und auch für eine gemeinsame Wertegesellschaft, wie es der Name Europa verdient“.

Aufgrund der aktuellen Situation werden die Hilferufe aus Initiativen und Kirchengemeinden in Griechenland lauter. „Die orthodoxe Gemeinde in Solingen organisiert für Ende Juni einen Transport mit Kleidern sowie Hygieneprodukten für eine Gemeinde in Evritania, in der Nähe von Attika. Kollekten und Spenden werden für soziale Projekte zur Unterstützung der unzureichenden medizinischen Versorgung gesammelt,“ berichtet Pfarrer Antonios Toumbekis. Diese Hilfsaktionen werden von den Gastronomen unterstützt, fügen Ioannis Topalidis von der Taverne Mykonos in Höhscheid und Herr Eftimios Gousiotis vom Restaurant Olympia hinzu. Das Netzwerk „Griechische Akteure in NRW“ koordiniert viele weitere Hilfsinitiativen und hat außerdem den Wegweiser „Leben und Arbeiten in Deutschland“ für Neuzuwanderer veröffentlicht.

Für Rückfragen:

Pfarrer Antonios Toumbekis  Tel.: 0171 21 32 209

Ioannis Topalidis   Tel: 0172 28 28 848

Eftimios Gousiotis Tel: 0173 85 46 692

Ioanna Zacharaki  Tel: 0152 25 33 0 314

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