Im Dezember 2010 erobert die griechische Filmwelt wieder die Herzen der Nürnberger. Vom 01. – 05.12.2010 finden in Nürnberg die 2. Griechischen Filmtage statt! Die Veranstaltung, die vom Griechischen Kunstclub Nürnberg in Kooperation mit dem Amt für Kultur und Freizeit der Stadt Nürnberg, dem KunstKulturQuartier Nürnberg sowie dem Griechischen Filmzentrum Athen organisiert wird, will an den Erfolg von 2008 anknüpfen und das Publikum mit einer vielfältigen Filmauswahl überzeugen. Alle Filme werden im Original mit deutschen Untertiteln gezeigt.
Als Eröffnungsfilm wurde der Film „Tiefe Seele“ (Voulgaris, 2009) ausgewählt. Der Film beleuchtet ein dunkles und weniger bekanntes Kapitel der griechischen Geschichte: den griechischen Bürgerkrieg (1946-49), in dem ca. 70000 Griechen ihr Leben verloren. Gezeigt werden Szenen aus dem täglichen Kampf der griechischen Volksfront und der konservativen bis reaktionären griechischen Regierung in den Bergregionen Makedoniens am Ende des Bürgerkrieges.
Der Regisseur des Filmes Pantelis Voulgaris, ist der Ehrengast dieser Filmtage und lässt es sich nicht nehmen persönlich bei der Vorstellung seines Filmes zu erscheinen. Begleitet wird er von seiner Ehefrau Ioanna Karystiani, die als erfolgreiche Schriftstellerin seinem Erfolg nicht nachsteht. Voulgaris zählt Filme wie „Steinerne Jahre“ (1985) und „Bräute“ (2004) zu seinen Werken, die auch beim deutschen Publikum großen Anklang fanden. Der Film „Bräute“, der ebenfalls im Rahmen der Filmtage gezeigt wird, ist Anfang der 1920er-Jahre angesiedelt und beschäftigt sich mit der Emigration “bestellter Bräute”.
Aber auch alle anderen ausgewählten Filme der Filmtage versprechen kurzweilige Kinobesuche. So bietet das abwechslungsreiche Programm:
a) Erfrischende Komödien:
- „Vier schwarze Anzüge“(Charalampidis, 2010).
Ein etwas makabrer Film über vier Totengräber, ihr Leben und eine ganz besondere Mission - „Die Insel“ (Dimas, 2009).
Eine witzige Kriminalgeschichte über die Aufklärung eines Mordes in einer kleinen Inselgemeinde - „Elias vom 16. Revier“ (Zapatinas, 2008).
Die Neuverfilmung eines griechischen Klassikers aus den 60er Jahren über einen missglückten, aber dennoch abenteuerlichen und amüsanten Schmuckraub
b) Dramen mit historischem Hintergrund:
- „Pandora“ (Stampoulopoulos, 2006).
Ein Film mit historischem Hintergrund, der zeigt, wie sich die griechische Welt in den 60er Jahren durch den westlichen Einfluss aus den USA änderte.
- „El Greco“ (Smaragdis, 2006).
Ein Film über das Leben des berühmten Künstlers El Greco.
c) Preisgekrönte Exoten:
- „Dogtooth“ (Lanthimos, 2009).
Ein umstrittener, in Cannes preisgekrönter Film, in dem ein Vater seine Kinder isoliert aufwachsen lässt, um sie von der Außenwelt zu schützen.
d) Filme mit sozialpolitischem Hintergrund:
- „Kleine Wunder in Athen“ (Tsitos, 2009)
Ein amüsanter und witziger Film über die Migration in Griechenland und ihren Einfluss auf den griechischen Alltag.
Neu: Das Spielfilmprogramm wird durch die Vorstellung von Kurzfilmen abgerundet. Es wird eine Auswahl an Kurzfilmen aus dem Festivalprogramm des Kurzfilmfestivals Drama 2009 vorgestellt, und der Publikumspreis verliehen.
Neben dem Ehrengast werden weitere Gäste erwartet wie die Regisseure Filippos Tsitos und Christos Dimas, die Schauspieler Elisabeth Konstantinidou und Nick Ashdon sowie Vertreter des Griechischen Filmzentrums in Athen und der Organisation des Kurzfilmfestivals Drama.
Abgerundet wird das Programm von musikalischen Abenden mit griechischer Live-Musik (Highlight am Eröffnungsabend: Die Gruppe „Südliche Klänge“ aus München spielt Klassiker aus der griechische Filmwelt), sowie den Filmgesprächen im Anschluss zu den Filmvorstellungen und einer Diskussionsrunde um das Thema „Migration“.