Berlin: Von Athanasia Theel.

Drei Tage lang haben sich die Mitglieder der Deutsch-Hellenischen Wirtschaftsvereinigung in der Kulturstadt Weimar getroffen. Neben dem kulturellen Angebot der Stadt, welches die Teilnehmer der Tagung nutzen konnten, gab es zahlreiche Vorträge und Diskussionen. Im Rahmen dessen wurde ein großes Spektrum an Themenbereichen abgedeckt. Dabei ging es zunächst um allgemeine Politik, woran sich die Bereiche der regionalen Förderung, des Arbeitsmarktes, der Gesundheit und des Bankensystems anschlossen. Mithin erfolgte eine Auseinandersetzung mit den Themenfeldern Jugend, Bildung und Wissenschaft. Verschiedenste Redner kamen an diesem Wochenende zu Wort.

Darunter der frühere Generalkonsul Griechenlands Wolfgang Hoelscher-Obermaier, welcher über die diversen deutschen Initiativen und Maßnahmen (resultierend aus dem Koalitionsvertrag) informierte. Dahingehend beinhalteten seine Ausführungen unter anderem den Deutsch-Griechischen Zukunftsfonds (Märtyrerdörfer), den Griechischen Entwicklungsfonds (Institution for Growth), das Deutsch-Griechische Jugendwerk und die Deutsch-Griechische Berufsbildungskommission. Zudem sprach sich der frühere Generalkonsul dafür aus, dass die deutsch-griechischen Initiativen zukünftig öffentlichkeitswirksam beworben werden sollten. Im weiteren Tagungsverlauf hielt auch Johann Ulrich Kenne (Büro des Beauftragten der Bundeskanzlerin für die Deutsch-Griechische Versammlung), als Vertretung für den Staatssekretär im Bundesentwicklungsministerium, Hans-Joachim Fuchtel, einen Vortrag. Dabei setzte er die Teilnehmer des Wochenendes über die aktuellen Projekte der Deutsch-Griechischen Versammlung ins Bild.seminario

Er informiert darüber, dass nun neben dem Bürgermeisterbüro in Thessaloniki ein zweites in Athen gegründet wurde und sogar eines in Deutschland. Aus diesem Vorgehen sollen praktische Maßnahmen resultieren, die nicht nur Städten, Gemeinden und Regionen zugute kommen, sondern auch vielen verschiedenen zivilgesellschaftlichen Organisationen im deutsch-griechischen Geschehen. Im Zusammenhang mit dem Themenfeld des Bankensystems lieferte Dr. Jürgen Engel von der Sparkassenstiftung einen interessanten und fundierten Beitrag. Er schilderte die Bemühungen zum Aufbau von Sparkassen in zwei griechischen Beispielregionen und die damit verbundenen Problematiken. So erklärte er, dass seitens des griechischen Mittelstandes großer Investitionsbedarf bestehe. Allerdings seien die finanziellen Mittel nicht vorhanden. Aufgrund dessen seien die Kommunalpolitiker bereit den Aufbau von Sparkassen zu unterstützen, wohingegen es seitens der zentralen Politik und der Großbanken große Bedenken gebe. Mithin habe die dramatische Situation und die schlechte Entwicklung der Genossenschaftsbanken in vielen Regionen Griechenlands eine nachteilige Wirkung auf die Entschlussbereitschaft zur Unterstützung der Gründung von Sparkassen im Land. Hinsichtlich dieser schwierigen Umstände müsse viel Informations- und Aufklärungsarbeit bei den Gesellschaftsgruppen geleistet werden, um die Umsetzung des Sparkassenkonzepts in Griechenland zum Erfolg zu führen. In diesem Zusammenhang zeigten sich die Tagungsteilnehmer überrascht als sie hörten, dass die Sparkassenstiftung nicht nur in vielen Ländern Europas, sondern auch in Afrika und Asien aktiv sei. Sogar Großbritannien arbeitet nunmehr mit der Stiftung zusammen, um neue funktionstüchtige Sparkassen aufzubauen. Positiv gestimmt von der Idee des Sparkassenkonzepts in Griechenland ermunterten die Teilnehmer den DHW-Präsident Jorgo Chatzimarkakis, die Stiftung bei der Umsetzung aktiv zu unterstützen. Dieser wurde erst kürzlich zum Sonderbotschafter Griechenlands für eine europäische Strategie in Wirtschafts-, Finanz- und Entwicklungsfragen ernannt. Weiteren Input lieferte Professor Alexander Kritikos des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung in Berlin am letzten Tagungsmorgen. Er äußerte sich zur Lage Griechenlands und zeigte Ansätze zur Wiederbelebung der dortigen Wirtschaft auf.

Demnach investieren die neuen europäischen Staaten des Ostens verstärkt in die Industrialisierung, wohingegen Griechenland keinerlei Bereitschaft in diese Richtung zeige. Ein weiteres Problem sei, dass sich das Land kaum für Entwicklung und Technologie einsetzt. Dies werde nicht nur durch die geringe Investitionsbereitschaft deutlich, sondern auch anhand der Gesetzeslage. Diese hemme oder führe zum Teil sogar zu Verboten einer Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft (Universitäten) und Wirtschaft. Untermauert wurde das Gesagte durch Zahlen. Die Griechen machen lediglich 0,6 Prozent der Gesamtbevölkerung der Welt aus, wobei 3,3 Prozent von ihnen zu den 10.000 TOP-Wissenschaftlern weltweit gehören. Bemerkenswerter Weise leben und arbeiten davon 85 Prozent im Ausland. Prof. Kritikos machte sich für einen Mentalitätswechsel bei den Entscheidungsträgern von Wissenschaft, Wirtschaft und Politik stark. Mithin äußerte er die Forderungen an die griechische Diaspora, sich für eine Änderung der griechischen Hochschulgesetze einzusetzen und die Basis für Organisationen, wie der Fraunhofer-Gesellschaft zu legen. Nur eine offene, konzentrierte und vom Staat unterstütze Kooperation zwischen Hochschulen und Wirtschaft könne innovative Ideen umsetzen und Start-ups fördern.
Insgesamt ist das Treffen der Deutsch-Hellenischen Wirtschaftsvereinigung durch die vielen Gespräche, Informationen und neu

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