Seit Einführung der Integrationskurse im Januar 2005 zählt die Münchner Volkshochschule (MVHS) zu den größten Anbietern der Landeshauptstadt. Tausende von Teilnehmerinnen und Teilnehmern haben die Kurse bis heute erfolgreich durchlaufen. Das differenzierte Angebot richtet sich an die verschiedensten Zielgruppen und orientierte sich stets an den unterschiedlichen Ressourcen der Kursteilnehmenden.

Ziel des Integrationskurses ist die Förderung der Integration von Migrantinnen und Migranten im Sinne gesellschaftlicher Teilhabe und Chancengleichheit. Vermittelt werden die deutsche Sprache (in 600 bis 900 Unterrichtseinheiten) sowie Kenntnisse über das Rechts- und Gesellschaftssystem der Bundesrepublik Deutschland.

Kurzfristig zum April 2010 wurden nun von Seiten des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (BAMF) Änderungen der Rahmenbedingungen bekannt gegeben, die zu einschneidenden Konsequenzen für das auf Qualität und Nachhaltigkeit ausgerichtete Programm der MVHS führen werden.
Von den Sparmaßnahmen sind folgende Bereiche betroffen:
– Der Kurszugang von freiwilligen Teilnehmer/innen wird durch eine regionale Quotierung erheblich eingeschränkt
Alphabetisierungskurse: verlangt werden höhere Teilnehmerzahlen/pro Kurs, die Förderung wird aber gekürzt.
– die Wiederholungsmöglichkeiten eines Aufbausprachkurses wird eingeschränkt
– die Teilzeitkurse unter 15 Unterrichtseinheiten fallen unter Genehmigungsvorbehalt.

Durch regionale Quotierung der Zulassung freiwilliger Kursteilnehmer/innen steht zu befürchten, dass vielen integrationswilligen Migrantinnen und Migranten der Zugang zu einem Integrationskurs verwehrt bleiben wird. Freifinanzierte Plätze sind für die Mehrzahl der Interessierten nicht bezahlbar.

Die verpflichtende Erhöhung der Wochenstundenanzahl in Teilzeitkursen entspricht oft nicht den Arbeits- und Lebensbedingungen der Zielgruppe, aber auch die Erhöhung der Mindestteilnehmerzahl in den Alphabetisierungskursen sind keine gute Voraussetzung für eine erfolgreiche pädagogische Arbeit. Alleinerziehende mit Kinderbetreuungsverpflichtungen, mehrfach berufstätige und lernschwächere Teilnehmende benötigen zielgruppenspezifische Teilzeitkurse, die nun in der bewährten Form nur noch in Ausnahmefällen angeboten werden können.

Die MVHS weist darauf hin, dass mit der Veränderung der Rahmenbedingungen ein auf jahrzehntelanger Erfahrung basierendes und von vielen Beratungsstellen der Stadt nachgefragtes Programm zur Sprachförderung von Migrantinnen und Migranten in der bewährten Qualität nur eingeschränkt aufrecht erhalten werden kann.

Infos unter (0 89) 54 42 40 12 und (0 89) 4 80 06-6188 oder unter www.mvhs.de

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