Gemeinsam mit der Deutsch-Hellenischen Wirtschaftsvereinigung (DHW) in Köln traten die anwesenden Wirtschaftssenatoren in einen ungewöhnlich offenen und visionären Dialog mit dem griechisch-stämmigen Europaabgeordneten Chatzimarkakis (FDP).

KÖLN, Oktober 2010. Die Daten sprechen eine deutliche Sprache: Die griechische Wirtschaft schrumpft auch in diesem Jahr um vier Prozent. Die Arbeitslosenquote pendelt sich auf einem Rekordhoch von nahezu 12 Prozent ein. Nach Massendemonstrationen und radikalen Haushaltskürzungen scheint Griechenland jetzt durchzuatmen. Jorgo Chatzimarkakis, Kenner der griechischen Politik, sieht allerdings weiterhin enormen Handlungsbedarf. Der bekennende Europhile rief am Abend zu wechselseitiger Solidarität der Europäer während der Phase der Krisenbewältigung auf. Die Ruhe könnte man auch als Ruhe vor dem (nächsten) Sturm an den internationalen Finanzmärkten interpretieren. Als Antwort auf die zum Teil scharfe Kritik am politischen System Griechenlands, sind vor allem die „Exilgriechen“ aufgerufen, der Heimat beizustehen. Griechischer Geist, der Wille zur Erneuerung und ein, von der EU konstruktiv begleiteter, ordnungspolitischer Reformkurs sind die Bausteine für eine griechische Zukunft.

Für BVMW-Landesgeschäftsführer Herbert Schulte ist der intensive Gedankenaustausch mit dem griechischen-deutschen Partnerverband wichtig: „In NRW arbeiten über 7.000 griechisch-stämmige Selbständige und tragen eine Wertschöpfung von über 2,5 Milliarden Euro zu unserem BIP bei. Die griechische Krise ist auch eine europäische. Wir müssen unseren Blick lediglich auf die Probleme der Kommunalfinanzen und der drückenden, bundesweiten Schuldenlasten richten. Europa muss gemeinsam, durch starke Wirtschaftskraft und Solidarität untereinander, die Chancen der Globalisierung nutzen. Kosmopolitisches und visionäres Denken sind ureigene griechische Tugenden.“

Die Veranstaltung fand in der Gallerie Krings-Ernst in Köln-Bayenthal statt (www.kegallery.com).

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