Griechenland und die Lehren für die Euro-Zone
Was ist für die Bewältigung der Finanz- und Verschuldungskrise zu tun?

Griechenland-Tagung in der Ev. Akademie Loccum,
25. bis 27. März 2011.

Die Finanzkrise hat in vielen Ländern – innerhalb und außerhalb der Euro-Zone – zu einer Verschlechterung der öffentlichen Finanzen geführt. Die Problematik der öffentlichen Schuldenlast wurde zunächst und bislang am stärksten im Falle Griechenlands deutlich, nachdem die neue Regierung Ende 2009 umfassend über die Lage der staatlichen Finanzen informierte.

Die Debatte über die Reaktion der Staaten der Euro-Zone ist seither – gerade auch in Deutschland – überaus kontrovers verlaufen, insbesondere da schnell klar wurde, dass die Verschuldungskrise zwar in Griechenland besonders deutlich zu Tage tritt, sich aber mitnichten auf Griechenland beschränkt: Manche Beobachter sehen sogar den Zusammenhalt der Euro-Zone insgesamt und damit letztlich den europäischen Einigungsprozess in Gefahr.

Eine Krisenbewältigung erfordert u.a. die Klärung folgender Fragen:

  • Welche strukturellen Veränderungen – wirtschaftlicher, politischer, administrativer Art – benötigt Griechenland?
  • Welche Veränderungen sind realistisch, welche Möglichkeiten bestehen, Griechenland im Wandel zu unterstützen?
  • Welche finanzielle Unterstützung seitens der Gläubiger und der internationalen Staatengemeinschaft ist erforderlich?
  • Welche Lehren sind aus der griechischen Verschuldungskrise für andere Länder zu ziehen?
  • Welche institutionellen Änderungen in der wirtschaftlichen und politischen Kooperation in Europa sind erforderlich, um künftige Verschuldungskrisen in der Euro-Zone zu vermeiden?

Sie sind herzlich eingeladen, sich an der Diskussion dieser Fragen zu beteiligen.

Dr. Joachim Lange,
Evangelische Akademie Loccum,

Tagungsleiter
Dr. Stephan Schaede,
Akademiedirektor

Das Progamm

Freitag, 25. März 2011 16:00 – 20:00 Uhr

  • Die griechische Schuldenkrise: Die Ursachen und ihre Wahrnehmung
    Dr. Joachim Lange
    , Ev. Akademie Loccum
  • Das Umfeld der internationalen Finanzkrise
    Thomas Fricke, Chefökonom, Financial Times Deutschland, Berlin
  • Die Entwicklung der griechischen Schuldenkrise
    Prof. Dr. Tassos Giannitsis, Universität Athen, Außenminister Griechenlands a.D.
  • Die wirtschaftlich-strukturelle Vorgeschichte der Krise
    Martin Knapp, Geschäftsführer, Deutsch-Griechische Industrie- und Handelskammer, Athen
  • Gestern stand Griechenland am Rande des Abgrunds … und heute?
    Kann Griechenland seinen Schuldendienst leisten und wie viel internationale Unterstützung ist dafür erforderlich?
    Dr. Jens Bastian, St. Antony’s College, Oxford und Eliamep, Hellenic Foundation for European and Foreign Policy, Athen

Samstag, 26. März 2011, 9:15 – 20:00 Uhr

Griechenland – Testfall für die Euro-Zone?

  • Aktuelle Verschuldungskrise in der Euro-Zone: Die Situation der Schuldnerstaaten … und ihrer Gläubiger
    Torsten Windels, Chefvolkswirt, NORD/LB, Hannover
  • Welche Politikmaßnahmen gibt es, welche sind geplant, welche sind in der Diskussion …
    Dr. Daniela Schwarzer, Leiterin, Forschungsgruppe Europäische Integration, Stiftung Wissenschaft und Politik SWP, Berlin
  • … welches sind ihre ökonomischen und politischen Anreizwirkungen …
    Dr. Christian Kastrop, Leiter, Unterabteilung Internationale Finanz- und Währungspolitik, Bundesministerium der Finanzen, Berlin

  • … und wie werden sie beurteilt?

Dr. Angelica Schwall-Düren, Ministerin für Bundesangelegenheiten, Europa und Medien des Landes Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf
Burkhard Balz
, MdEP, CDU/EVP, Mitglied des Ausschusses für Wirtschaft und Währung sowie des Sonderausschusses Finanz-, Wirtschafts- und Sozialkrise, Brüssel/Stadthagen
Gemeinsame Diskussion

  • Wege aus der Krise zu einer stabilen Wohlstandsentwicklung
    Vertiefte wirtschaftspolitische Koordination und Integration in Europa?

Dr. Reinhard Felke, Leiter, Referat Prognosen und Wirtschaftslage, Generaldirektion Wirtschaft und Finanzen, Europäische Kommission, Brüssel
Prof. Dr. Ansgar Belke, Universität Duisburg-Essen und Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung DIW, Berlin
Gabriel Glöckler, stv. Abteilungsleiter EU-Institutionen, Generaldirektion Internationale und Europäische Beziehungen, Europäische Zentralbank, Frankfurt
Dr. Dierk Hirschel, Leiter, Bereich Wirtschaftspolitik, Vereinigte Dienstleistungsgewerkschaft ver.di, Berlin
Gemeinsame Diskussion



  • Wege aus der Krise – europäisch oder national?
    P
    rof. Dr. Tassos Giannitsis, Universität Athen, Außenminister Griechenlands a.D.
  • Führt Sparen allein zum Ziel, oder brauchen wir einen europäischen „Marshall-Plan“?
    Dr. Sigrid Skarpelis-Sperk
    , Vorsitzende der Vereinigung Deutsch-Griechischer Gesellschaften, BonnGemeinsame Diskussion

Sonntag, 27. März 2011, 9:30 – 12:30

  • Griechenland und die Lehren für die Euro-Zone:
    Was ist für die Bewältigung der Krise zu tun?

Abschlussdiskussion mit:

Sven Giegold, MdEP, Bündnis90/Die Grünen/ EFA, Mitglied des Ausschusses für Wirtschaft und Währung sowie des Sonderausschusses Finanz-, Wirtschafts- und Sozialkrise, Brüssel/Düsseldorf
Prof. Dr. Tassos Giannitsis, Universität Athen, Außenminister Griechenlands a.D.
VLR Christoph Hallier, stv. Leiter, Referat E04 (EU-Finanzen), Auswärtiges Amt, Berlin
Martin Knapp, Geschäftsführer, Deutsch-Griechische Industrie- und Handelskammer, Athen
Dr. Jens Bastian, St. Antony’s College, Oxford und Eliamep, Hellenic Foundation for European and Foreign Policy, Athen

Organisatorisches:

Tagungsgebühr Übernachtung, Verpflegung, Kostenbeitrag: € 160,–. Für Schüler/innen, Studierende (bis 30 Jahre), Wehr- und Zivildienstleistende und Arbeitslose Ermäßigung nur gegen Bescheinigung auf € 80.

Anmeldung:

Evangelische Akademie Loccum,
Postfach 2158,
D-31545 Rehburg-Loccum,
Münchehäger Straße 6,
D-31547 Rehburg-Loccum,
Tel. 0 57 66 / 81-0,
Fax 81-9 00.
oder im Internet anmelden.

Tagungssekretariat
Karin Buhr,
Tel. 0 57 66 / 81-1 14,
E-Mail:Karin.Buhr@evlka.de

Alle Angaben ohne Gewähr.

Griechische Botschaft Berlin, Presse- und Informationsbüro

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