Die vier großen M der Peloponnes

Monemvasia, Methoni, Mani, Mistra

Heute: M wie Methoni

Von Sylvia Löser und Walter Bachsteffel

Methoni, das antike Pedassos, wird von Homer als weinrebentragend gerühmt.

„Sieben geb ich ihm dort der wohlbevölkerten Städte: Enope und Kardamyle auch und die grasige Hire, Pherae, die heilige Burg, und die grünenden Aun und Antheia. Auch Apeia, die schöne, und Pedassos, fröhlich des Weinbaus. Alle sind nahe am Meere, begrenzt von der sandigen Pylos…“

Homer, Ilias, IX, 149-153

Von der antiken Stadt, die in byzantinischer Zeit zum Bischofssitz erhoben wurde, sind nur noch Mauerreste inmitten der 4 030mächtigen Befestigungsmauern aus späteren Jahren erhalten. Methoni und der nahe Hafen Koroni wurden als die „zwei Augen“ der Serenissima Venedig bekannt. Nach langer Belagerung gelang es den Venezianern, diesen für ihre Ostroute wichtigen Stützpunkt den Franken abzunehmen. Der Reichtum beider Städte, Methoni und Koroni, wuchs beträchtlich, denn ihre Erzeugnisse wie Olivenöl, Seide, Getreide, Wachs und Salz bildeten auf den Märkten begehrte und teuer bezahlte Produkte. Venedig forderte und erhielt deshalb bereits im Jahre 1291 einen jährlichen Tribut von 2.000 Pfund Gold.

Im Kastro Methoni, unserem heutigen Besuchsziel, lebten damals nur die Venezianer und reiche Griechen. 1436 war die Stadt von etwa 2.000 Einwohnern bevölkert. Der Niedergang Methonis begann 1500 mit der Eroberung durch die Osmanen. Bis zur Befreiung durch französische Truppen 1828 blieb die Stadt bis auf ein kurzes venezianisches Zwischenspiel fest in türkischer Hand. 4 031

Heute wird Methoni wegen seiner schönen Strände vorwiegend von griechischen Urlaubern aufgesucht. Historisch Interessierte dagegen befassen sich gerne mit der riesigen Festungsanlage und passieren bewundernd die mächtigen Tore. Die Festung kann nur über eine Brücke mit vierzehn Bogen erreicht werden. Den imposanten Zugang erstellten französische Ingenieure 1828. Für den Schutz sorgten das Meer auf drei Seiten und ein breiter Graben auf der vierten.

Beim Rundgang fallen uns auf: Die Bembobastei (errichtet 1480), die trapezförmige Loredanbastion (1714), ein Relief des venezianischen Löwen aus dem 15. Jahrhundert, das in den Innenhof der Burg führende Rundbogentor, die zu Ehren des Feldherrn Morosini im Jahre 1493/94 entstandene Säule aus Granit und Muschelkalk, wie auch die Reste eines türkischen Bades. Wir bewundern das Tor von St. Markus, welches damals für vom Meer kommende Besucher als Eingang diente. Der vorgelagerte, oktogonale Turm Bourtzi schützt das Markustor und den Hafen gegen Eindringlinge, fungierte aber auch als Zollstation. Der Anblick des Turmes durch das Tor stellt einen besonderen Höhepunkt des 4 034Rundganges dar. Die Bedeutung des Bourtzi für die Stadt erschließt sich nach dem Besteigen der steinernen Treppe im Innern und einem prüfenden Rundblick über Hafenanlage und Festungsmauer.

Die Festungskirche der Verklärung, die wir am Rückweg von Markustor und Bourtzi noch besuchen, gefällt uns wegen des Marmortores, des gedrungenen Glockenturmes und der Bodenfliesen, die wir aus türkischen Bädern, den Hamam, kennen und schätzen.

Als wenig später der obligatorische Mittagsregen einsetzt, sitzen wir schon wieder im Auto und sind rundum zufrieden. Wir machen uns auf zum dritten großen M, in die Mani. Weit unterhalb tobt das Meer, die Sicht ist trotz Regens immer wieder prachtvoll, alle Farben der Natur scheinen von innen heraus zu leuchten. Ein Glas Wein, ein guter Bissen am Abend, wieder einmal stellen wir fest, wie schön das Leben sein kann. 4 036

Die vier großen M

Demnächst: M wie Mani

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