Buchvorstellung – Neuerscheinung.

Bewegt – Εν κινήσει.
17 Kurzgeschichten, Deutsch und Griechisch.

Sevastos P. Sampsounis & Gesellschaft der
Griechischen AutorInnen in Deutschland e.V.

312 Seiten, Verlagspreis: 16,90 €
Erscheinungsdatum: 6. Oktober 2010
ISBN: 978-3-942223-02-7
www.groessenwahn-verlag.de

Das Anwerbeabkommen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und Griechenland wird in diesem Jahr 50 Jahre alt. Es wurde am 30. März 1960 unterschrieben und brachte eine große Welle von ›griechischen Gastarbeitern‹ nach Deutschland. Aus diesem Anlass, stellt die Gesellschaft der Griechischen AutorInnen in Deutschland e.V. als Herausgeber einer Anthologie ihre Mitglieder mit Kurzgeschichten vor.

Die AutorInnen, beschreiben in ihren Kurzgeschichten Formen und Auswirkungen von kollektivem, menschlichem Zusammenleben, angetrieben von brennenden Gefühlen, die als immerwährende Bewegung empfunden werden. Mit unterschiedlichen sprachlichen Mitteln, Surreale Texten, alltägliche Begebenheiten, Begegnungen und Erlebnisausschnitte, charakterisieren, kritisieren oder porträtieren – die ehemalige ›griechische Gastarbeiter‹ aus der ersten und zweiten Generation – 50 Jahre danach eine Momentaufnahme des Seins, durch die Literatur.

›Bewegt‹ ist der Titel des Buches, der als zweisprachige Ausgabe, im Oktober 2010 beim Größenwahn Verlag Frankfurt am Main erscheint und soll als Beweismittel dienen für die Leichtigkeit und gleichermaßen Schwierigkeit des Selbst-Integrationsprozesses in eine Gesellschaft mit unterschiedlichen Kulturen.

Inhalt:

Mit dem Gedicht May Papoulias »… es sind Menschen gekommen«, der Ehefrau des griechischen Staatspräsidenten, dem Vorwort Michalis Patentalis, Vorsitzender der Gesellschaft und das Requiem für eine ganze Generation, von Niki Eideneier, Verlegerin des Romiosini Verlags, beginnt die Anthologie der Gesellschaft der Griechischen AutorInnen in Deutschland e.V. um mit den Kurzgeschichten der Mitglieder fort zu fahren:

Thalia Andronis beschreibt in ihrem surrealen Beitrag wie Island in den Schoß eines zwölf jährigen Mädchen fällt und Brigitte Münch beschäftigt sich in »Warten auf Äsop« mit dem Problem ›Umfeld wechseln‹, das ein neues Denken und Flexibilität erfordert.

»Eine heldenhafte Nacht« von Petros Kyrimis verweist, in authentische Sprache durch das Nachtleben Athens, auf Aspekte des griechischen alltäglichen Lebens. Auch der sozialkritische Beitrag von Elena Pallantza zitiert die nackte Wahrheit einer Familie in »Spuren im Schnee«. Der Ausdruck der Gefühle und die Auseinandersetzungsart in eine jugendliche Beziehung zentriert die Kurzgeschichte von Alexios Mainas mit dem rätselhaftem Titel »Φ« wie Phedra. Giorgos Krommidas Titel »Nichts geht mehr« wird für eine akademische Beziehung Wortwörtlich zum ›Rien ne va plus‹, als diese durch herrschende Sucht zusammenbricht. Das postmoderne »Stillgestanden«, so der Beitrag von Michalis Patentalis, ist eine andere Art Beschreibung der menschlichen Schwäche, die zwischen der Schauspielerin Nikol Kidman und einem Gefangenem erzählt wird. Loukia Stefou wählt in ihrem Beitrag das berühmte Stuck John Cage´s »4:33´ Musik der Stille« um die Psychologie des Hörers zu erläutern.

Das ›Wort‹ spielt eine entscheidende Rolle in Kyro Ponte´s Kurzgeschichte »Die Anemonen«, bis zum Selbsterkennung, dass das einzige Prinzip, das der menschliche Geist erfassen kann, sich nicht im Himmel, sondern in der schaffenden Natur befindet. Mit der Vergänglichkeit des Glaubens und die dadurch entstehenden Fingerabdrücke, die durch eine realistische Art ausgelöscht werden, beschäftigt sich Elsa Korneti in ihrem Beitrag »Die Weihgabe« und Giorgos Valasiadis beschreibt mit Istanbuler Flair in seiner autobiografische Erzählung »Georg der Glocken-Heilige« über den kämpferischen Mensch, der seine Individualität zu beweisen versucht.

Dimitrios Nollas, einer der bekanntester Schriftsteller Griechenlands und Ehrenmitglied der Gesellschaft der Griechischen Autorinnen in Deutschland e.V. beschreibt in »Mantzikert« die Selbstdarstellung eines Türkens vorm Gericht, nach dem er seine Deutsche Frau getötet hat. Eleni Torosi´s Beitrag handelt vom einen dreizehn jährigen Jungen der eine Wunderbare Begegnung mit dem Trainer der Griechischer Fußball-Nationalmannschaft hat, Otto Rehhagel, und somit gerecht den kunstvollen Titel »Rehagellismen« trägt. Sevastos P. Sampsounis schildert in »Hier kommst du nicht durch, Maria« die Stationen einer Gastarbeiter-Frau, die durch drei Generationen sich erstrecken, mit allen Nachwirkungen und Problematik der Emigration.

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