Ehrung des Vorstandsvorsitzenden der Stadtsparkasse München, Harald Strötgen, für sein Engagement für die Belange der Griechen in München

Vom 23. bis 27. Juni 2011 wurde in München der 7. Griechisch-Bayerische Kulturtag gefeiert, mit mehreren Veranstaltungen und mit dem Ziel der weiteren Pflege und Vertiefung der griechisch-bayerischen Beziehungen.

Initiator und Hauptorganisator des Griechisch-Bayerischen Kulturtags ist die Griechisch-Orthodoxe Metropolie von Deutschland, unterstützt von und in Zusammenarbeit mit bayerischen und griechischen Vereinen und Institutionen.

Die bisherige gelungene Organisation und die sehr positive Reaktion der bayerischen Gesellschaft zeigen, dass das soziale, religiöse und kulturelle Leben unserer Landsleute allerseits geschätzt und akzeptiert wird. In diesem Jahr haben 34 Institutionen und Vereine, davon 11 bayerische, teilgenommen.

Von links: Erzpriester Apostolos Malamoussis, Regierungspräsident Christoph Hillebrand, Metropolit Augoustinos, Stadtdekanin Kittelberger, Frau Ude, Bischof Siebler und der Münchner Oberbürgermeister Christian Ude

Das offizielle Programm des 7. Griechisch-Bayerischen Kulturtags haben Seine Eminenz, Metropolit Augoustinos von Deutschland, der bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer und der Oberbürgermeister Christian Ude mit ihren Grußworte bereichert, die alle die sehr guten griechisch-bayerischen Beziehungen besonders unterstrichen haben. Auch die Städte Unterföhring und Bad Tölz haben mit einigen Veranstaltungen teilgenommen.

Das Programm im Detail war wie folgt:

Am Donnerstag, den 23. Juni 2011 fand im Griechischen Haus Westend eine Fotoausstellung/ Filmvorführung des griechischen Dokumentarfilms „Meteora – Die Katakomben des Himmels“ statt.

Am Freitag, den 24. Juni 2011 sang der Byzantinische Chor des Griechischen Musikvereins unter der Leitung von Prof. Kostantinos Nikolakopoulos ein Konzert in der Salvatorkirche, in Anwesenheit des Metropoliten Augoustinos und des Bischöflichen Vikars in Bayern, Apostolos Malamoussis. Der Pfarrer der Salvatorkirche, Archimandrit Peter Klitsch, hieß die Anwesenden willkommen und bat um Spenden für die Restaurierung der Salvatorkirche.

Am selben Tag fand im Griechischen Haus Westend eine Lesung mit dem griechischen Autor und Journalisten der Süddeutschen Zeitung Alexandros Stefanidis aus dessen Buch „Beim Griechen“ statt, in dem er das Leben seiner Gemeinde als Migranten in Deutschland beschreibt. Anwesend waren u. a. Metropolit Augoustinos, Erzpriester Malamoussis und Stadtrat Costantinos Giannacacos, der auch in seiner Eigenschaft als Leiter des Griechischen Hauses Westend die Gäste begrüßte und die anschließende Diskussion leitete.

KZ-Gedenkstätte Dachau. Von links: Metropolit Augoustinos, Dr. Gabriele Hammermann, Karl Freller, die Erzpriester Apostolos Malamoussis und Antonios Vichos sowie Diakon Nikolaos Tzortzis

Am Samstag, dem 25. Juni 2011 fand vormittags im KZ Dachau eine Gedenkveranstaltung für die dort 1943-1945 inhaftierten griechischen Geistlichen Archimandrit Meletios Galanopoulos und Archimandrit Damaskinos Chatzopoulos statt, mit der anschließenden Enthüllung einer Metallplatte mit den Namen der beiden Geistlichen.

Meletios Galanopoulos war von 1939 bis 1948 Pfarrer der Salvatorkirche in München. Bei der Veranstaltung waren anwesend und sprachen Grußworte: Metropolit Augoustinos von Deutschland, der Direktor der Stiftung Bayerischer Gedenkstätten Karl Freller, MdL, die Direktorin des Museums der KZ-Gedenkstätte Dr. Gabriele Hammermann, und der Initiator des Gedenktags, Erzpriester Apostolos Malamoussis. Unter den über 100 Anwesenden waren Erzpriester Antonios Vichos, Frau Dr. Argiri Parasiri-Bauer, die auch die Kosten für die Metallplatte mit den Namen der beiden Geistlichen freundlicherweise übernommen hat, der Vorsitzende des Vereins der Pontos-Griechen in München Alexandros Apazidis, mit zwei Jungen in der Tracht der Pontos-Griechen, Eleni Apazidis und Athansios Antoniadis, ferner die Lehrerin des Griechischen Lyzeums Frau Eva Grivas, die Vorsitzende des Elternvereins München, Frau Christina Zoi, der Ehrenvorsitzende des Clubs Griechischer Akademiker Konstantinos Mutaphis, die Vorsitzende des Lyzeums der Griechinnen Katerina Fthenaki, und die Vorsitzende des Vereins für den muttersprachlichen Unterricht Frau Eleni Voulgari-Popp.

Der byzantinische Chor des Griechischen Musikvereins München unter der Leitung des Professors für Orthodoxe Theologie an der LMU München Kostantinos Nikolakopoulos sangen den Karfreitags-Hymnus „Sie zogen mir meine Kleider aus und zogen mir ein rotes Gewand an …“ in Erinnerung daran, dass wie damals bei Jesus so auch bei den Inhaftierten im KZ Dachau die Nationalsozialisten den Inhaftierten ihre Kleidung wegnahmen und sie in ein Sträflingsgewand steckten. Der zweite Hymnus war „Christus ist auferstanden“, in Erinnerung an die Befreiung, die in der Osterzeit 1945 stattfand.

Es ist das erste Mal, dass die zwei griechischen Geistlichen bei einer offiziellen bayerischen Veranstaltung genannt und ihrer gedacht wurde, und dieses Gedenken wird auch in Zukunft fortbestehen.

Zur Vorgeschichte

Auf Initiative und Veranlassung des Bischöflichen Vikars in Bayern, Erzpriester Apostolos Malamoussis, hat die Stiftung Bayerischer Gedenkstätten zwei Ergänzungen der Ausstellung in der KZ-Gedenkstätte vorgenommen: Zum einen wurde eine Gedenkplatte für die beiden griechisch-orthodoxen Geistlichen angebracht, und zum anderen wurde Galanopoulos‘ Biographie mit Fotos zusammen mit der von anderen Geistlichen in dem Buch „Namen statt Nummern“ aufgenommen. Auch ein Banner über Galanopoulos wurde extra in der Ausstellung aufgestellt.

Am anschließenden Samstagabend fand eine Fotoausstellung von Grigorios Giakis mit dem Titel „Griechenland mit einem Blick“ im Bürgerhaus Unterföhring statt. Anwesend waren Metropolit Augoustinos, Erzpriester Malamoussis und der 1. Bürgermeister der Stadt Unterföhring Franz Schwarz, der auch ein Grußwort sprach. Die Einführung und Begrüßung übernahm die Schriftstellerin und Journalistin Eleni Torossi. Für den schmackhaften Stehempfang sorgte Emmanuil Kugiumutzis vom Restaurant Politia im Bürgerhaus Unterföhring.

Wenig später fand im Kulturzentrum der Griechisch-Orthodoxen Metropolie von Deutschland in München eine musikalische Veranstaltung mit dem Chor des „Vereins der Griechen aus Kleinasien, Serres GR“ statt.

Parallel dazu fand in der Salvatorkirche eine Veranstaltung mit klassischer Musik im Rahmen der Festspielnacht der HypoVereinsbank statt, da diese die Nachbarin der Salvatorkirche ist.

Erzpriester Apostolos Malamoussis mit einer Bayerischen Tanzgruppe

Am Sonntagvormittag, dem 26. Juni 2011, fand in der griechisch-orthodoxen Allerheiligenkirche ein Pontifikalamt mit Seiner Eminenz, Metropolit Augoustinos von Deutschland, statt.

Um 11 Uhr bot die Stadtführerin Elvira Bittner eine Stadtführung durch die Münchner Altstadt mit dem Titel „Unser München“ an.

Von 12.30 bis 20.00 Uhr fand auf dem Odeonsplatz ein vielfältiges kulturelles Programm statt. Durch das Programm führten mit großem Enthusiasmus die Journalisten des Bayerischen Rundfunks Fanny Athera und Klaus D. Below, die Koordination übernahm Konstantinos Mutaphis. An der Veranstaltung nahmen aktiv teil: der Musikverein Philharmonia, die Tanzgruppe der Vereine von Epirus, den Ionischen Inseln, Kreta, dem Griechischen Haus, dem Verein der Griechen aus Kleinasien, Serres GR, sowie die Gaugruppe aus dem Isargau. Nach der Satire mit dem bekannten Schauspieler Ottfried Fischer klang das Programm mit griechischer Musik und Tanz für alle aus.

Für unsere kleinen Besucher gab es ein vielfältiges Kinderprogramm.

Wie jedes Jahr so erfuhr auch dieses Mal die griechische Küche mit den unermüdlichen ehrenamtlichen Helfern Emmanuil Kugiumutzis und Georgios Mandalenakis viel Lob von den Tausenden von Besuchern. Auch die schmackhaften Loukoumades des bekannten griechischen Imkers Stamatis Sinis, die in einer großen Pfanne (Durchmesser 1,5 m) gebacken wurden, verlieh der Veranstaltung eine besondere Geschmacksnote.

Von rechts: Rechtsanwalt Georgios Vlachopoulos als Vertreter des Verbandes der Griechischen Gemeinden in Deutschland, Erzpriester Apostolos Malamoussis, der Münchner Oberbürgermeister Christian Ude, Stadtrat Costantinos Giannacacos und Mitglieder der bayerisch-türkisch-griechischen Initiative München

An mehreren Infoständen stellten griechische und bayerische Institutionen und Vereine ihre Aktivitäten vor. Infostände hatten die griechisch-orthodoxen Pfarrgemeinde Münchens, die Ausbildungseinrichtung für Orthodoxe Theologie an der LMU München, die Bayerische Staatskanzlei, das Museum König-Otto-von Griechenland der Stadt Ottobrunn, das Museum Bad Tölz, die Vereine der Ägäis- und Pontos-Griechen und der Ikonenmaler Stephanos Stoilas. Zum ersten Mal gab es auch einen Infostand der bayerisch-türkisch-griechischen Initiative für behinderte Menschen.

Anwesend waren und Grußworte sprachen S.E. Metropolit Augoustinos von Deutschland, der Regierungspräsident von Oberbayern Christoph Hillebrand in Vertretung des bayerischen Ministerpräsidenten, der Oberbürgermeister Christian Ude, Bischof Siebler in Vertretung des Kardinals Reinhard Marx, die Stadtdekanin Kittelberger in Vertretung des evangelischen Landesbischofs Johannes Friedrich.

Großen Beifall fand insbesondere die Rede von Oberbürgermeister Ude über die Beziehungen zwischen Griechen und Deutschen und seine Anmerkungen zur derzeitigen Finanzkrise in Griechenland und Europa. Der Bischöfliche Vikar in Bayern Erzpriester Malamoussis und der Stadtrat Costantinos Giannacacos waren zuständig für die Koordination des Gesamtprogramms.

Mehrere offizielle Vertreter der bayerischen Gesellschaft ehrten uns mit ihrer Anwesenheit, u.a. der Präsident des Landgerichts München Herr Zierl, der Honorarkonsul von Zypern Horn, der Vorsitzende der Griechischen Akademie Prof. Wassilios Fthenakis, Rechtsanwalt Stavros Kostantinidis, Rechtsanwalt Georgios Vlachopoulos als Vertreter des Verbandes der Griechischen Gemeinden in Deutschland, mehrere bayerische Professoren sowie Vertreter der Politik und der Wirtschaft.

Man rechnet mit einem Besuch von ca. 25.000 Gästen.

Ehrung des Vorstandsvorsitzenden der Stadtsparkasse München, Harald Strötgen, für sein Engagement für die Belange der Griechen in München

Am Montag, den 27. Juni 2011, ehrte die Griechisch-Orthodoxe Metropolie von Deutschland den Vorstandsvorsitzenden der Stadtsparkasse Harald Strötgen für sein vielfältiges Engagement für die Belange der Griechen in München mit dem Goldenen Kreuz 1. Klasse der Metropolie. In ihren Grußworten hoben Metropolit Augoustinos und Erzpriester Malamoussis das Wirken von Herrn Strötgen hervor und brachten ihren Dank zum Ausdruck. Die Laudatio hielt der bayerische Staatsminister des Inneren Joachim Herrmann. Der Byzantinische Chor des griechischen Musikvereins unter der Leitung von Prof. Kostantinos Nikolakopoulos und die Münchner Symphoniker mit Werken von Gioacchino Rossini untermalten die Veranstaltung musikalisch.

Die ARD und das Bayerische Fernsehen waren bei der Veranstaltung am Sonntag auf dem Odeonsplatz dabei und nahmen einige der schönsten Momente auf. Die Zeitungen Süddeutsche Zeitung und Abendzeitung berichteten mit ausführlichen Berichten und Fotos über diesen Tag. Der Münchner Merkur berichtete über die Auszeichnung von Harald Strötgen und die Lokalzeitung der SZ in Dachau über den Gedenktag im KZ Dachau.

Der 7. Griechisch-Bayerische Kulturtag war in jeder Hinsicht ein sehr gelungenes Ereignis und das Echo war noch größer als an den vergangen Kulturtagen.

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