Überreichung der Urkunde zum Ehrenring durch Dr. Sigrid-Skarpelis Sperk an Dr. Bölke

Nach der Preisverleihung: Prof. Georgios Korres, Dimitris Rallis, Jürgen Jentsch (Vorsitzender der DGG Gütesrloh), Dr. Sigrid Skarpelis-Sperk, Prof. Cay Lienau (Vorstandsmitglied der VDGG), Dr. Wilfried Bölke, Dr. Roland Wegener, Maria Unger (Bürgermeisterin Stadt Gütserloh) (v.l.n.r.)

Gütersloh. Am Samstag, den 19. März 2011 überreichte die Präsidentin der Vereinigung der Deutsch-Griechischen Gesellschaften, Frau Dr. Sigrid Skarpelis-Sperk, in einem Festakt im Rahmen der Mitgliederversammlung der VDGG in Gütersloh im Beisein des Botschafters der Republik Griechenland in Berlin, Dimitris Rallis, und des deutschen Botschafters in Athen, Dr. Roland Wegener, den Ehrenring der Deutsch-Griechischen Gesellschaften an Herrn Dr. Wilfried Bölke.

Dr. Wilfried Bölke ist der 9. Preisträger des Ehrenringes, der seit 1995 alle zwei Jahre an Personen vergeben wird, die sich um die deutsch-griechischen Beziehungen in hohem Maße verdient gemacht haben.

Im Rahmen des Festaktes hob der Griechische Botschafter in Berlin, Dimitris Rallis die Bedeutung der Deutsch-Griechischen Gesellschaften für die guten Beziehungen zwischen Deutschen und Griechen hervor. Er würdigte zudem das Wirken des Preisträgers Dr. Bölke.

Der Laudator, der griechische Schliemann-Forscher Professor Georgios Korres aus Athen, hob die besonderen Verdienste von Dr. Bölke bei der Planung und Realisierung der Heinrich-Schliemann-Gedenkstätte Ankershagen und des hochinteressanten musealen Komplexes hervor. Ihm sei es gelungen, das Geburtshaus Schliemanns in ein Museum und eine bedeutende Forschungsstätte umzuwandeln. Zugleich bedauerte Prof. Korres sehr, dass entsprechendes in Athen nicht gelungen sei.

Zudem verwies der Laudator auf die wichtige Schriftenreihe, die von Dr. Bölke herausgegeben wurde sowie auf die zahlreichen Internationalen Veranstaltungen, die er organisierte.

Neben den bemerkenswerten wissenschaftlichen Arbeiten zu Schliemann (über 60) würdigte er auch das Engagement des Preisträgers für die Aufnahme der Schliemann-Büste in die Walhalla. Hierfür bat er zudem um weitere Unterstützung durch die Vereinigung und ihre Mitgliedsgesellschaften.

Prof. Korres stellte auch fest, das Dr. Bölke mit der Heinrich-Schliemann-Gesellschaft Ankershagen die erste Ostdeutsche Mitgliedsgesellschaft der VDGG gründete und es zudem erreichte, dass die Gemeinden Ankershagen und Mykene 1996 eine Partnerschaft eingegangen seien.

Überreichung der Urkunde zum Ehrenring durch Dr. Sigrid-Skarpelis Sperk an Dr. Bölke

Dr. Bölke sei die Vereinigung aller Schliemann-Forscher gelungen, die nun seit vielen Jahren vertrauensvoll zusammenarbeiteten. Dieses gegenseitige Vertrauen zeige sich auch in der Kooperationsvereinbarung zwischen dem Heinrich-Schliemann-Museums und der Gennadius Library Athen über die Nutzung der dort archivierten ca. 35.000 Briefe an Schliemann und weiterer Dokumente. Diese seien für Forschungszwecke dem Heinrich-Schliemann-Museum in elektronischer Form zur Verfügung gestellt worden.

Der Erfolg der Arbeit Dr. Bölkes, der auch mit seinem Hauptkennzeichen, die durch nichts zu trübende gute Laune beeindrucke, zeige sich in dem museumspädagogisch hervorragend gestalteten Museum mit seinen Außenanlagen, erkennbar auch an dem dort befindlichen Nachbau des Trojanischen Pferdes.

Die Hauptleistung Dr. Bölkes sei die perfekte und gewissenhafte wissenschaftliche Arbeit und dass er Viele von der Wichtigkeit des Engagements für das Schliemann-Museum überzeugte.

Der Preisträger Dr. Wilfried Bölke hob in seiner Dankesrede hervor, dass im Jahr 2011 die Schliemann-Gedenkstätte Ankershagen seit 30 Jahren bestehe und vor 20 Jahren die Heinrich-Schliemann-Gesellschaft gegründet worden sei. Er nehme diese Auszeichnung stellvertretend für Alle entgegen, die sich mit ihm zusammen in Ankershagen engagiert hätten. Besonders freue er sich auch darüber, die Auszeichnung in Gütersloh verliehen zu bekommen, da ihn mit der Gesellschaft in Gütersloh viele freundschaftliche Begegnungen verbänden.

 

Dr. Wilfried Bölke

Biographische Daten des Preisträgers

Dr. Wilfried Bölke wurde 1938 in Schlawe (Pommern) geboren, machte in Potsdam Abitur und studierte in Halle Landwirtschaft. Während seiner Tätigkeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter in einem Saatzuchtbetrieb in Bocksee, die bis 1985 dauerte, promovierte er 1974 an der Universität Rostock.

Schon früh beschäftigte er sich mit dem Leben und Wirken von Heinrich Schliemann. Von 1978 bis 1989 war er Vorsitzender des staatlichen Schliemann-Beirates des Kreises Waren, zudem Mitinitiator, Mitbegründer und ehrenamtlicher Leiter der 1980 eingerichteten Heinrich-Schliemann-Gedenkstätte in Ankershagen. Er war von der Gründung im Jahr 1986 bis zur seiner Verabschiedung in den Ruhestand im Jahre 2003 hauptamtlicher Direktor des aus der Gedenkstätte entstandenen Heinrich-Schliemann-Museums und trug durch sein Wirken zur Profilierung des Museum und damit u.a. zur Aufnahme als „Kultureller Gedächtnisort“ von gesamtdeutscher Bedeutung und internationaler Ausstrahlung in das Blaubuch der neuen Bundesländer bei.

Dr. Wilfried Bölke hat zur Biographie Heinrich Schliemanns geforscht, ist Herausgeber, Autor und Mitautor von zahlreichen Publikationen über das Leben und Wirken Heinrich Schliemanns und seit 1987 Herausgeber der Schriftenreihe „Mitteilungen aus dem Heinrich-Schliemann-Museum Ankershagen“. Zudem verfasste er zahlreiche Artikel für Fachzeitschriften, populärwissenschaftliche und Heimatzeitschriften sowie Zeitungen.

Er initiierte und organisierte 1985 bis 2001 wissenschaftliche Kolloquien mit internationaler Beteiligung zu Heinrich Schliemann und war Referent auf internationalen Schliemann-Tagungen, u.a. in Athen. Zudem kann er auf eine umfangreiche öffentliche Vortragstätigkeit sowie die Mitarbeit an Rundfunk- und Fernsehsendungen zurückblicken.

Dr. Wilfried Bölke wurde für seine Verdienste mit der Schliemann-Medaille der Akademie der Wissenschaften zu Berlin und des Kreises Waren/Müritz, der Friedrich-Lisch-Medaille, dem Anneliese-Wagner-Preis und der Leibniz-Medaille der Leibnizsozietät der Wissenschaften zu Berlin ausgezeichnet.

1991 ist Dr. Wilfried Bölke Mitbegründer der Heinrich-Schliemann Gesellschaft Ankershagen, die als erste Vereinigung aus den neuen Bundesländern in die Vereinigung der Deutsch-Griechischen Gesellschaften aufgenommen wird.

Zur Geschichte des Kulturpreises

Die Vereinigung der Deutsch-Griechischen Gesellschaften (VDGG) besteht seit fast 50 Jahren und ist die Dachorganisation von mehr als 40 Deutsch-Griechischen Gesellschaften in der Bundesrepublik Deutschland. Sie sieht ihre Hauptaufgabe in der Pflege der deutsch-griechischen Freundschaft und Förderung der partnerschaftlichen Beziehungen mit Griechenland.

Im Rhythmus von zwei Jahren verleiht die Vereinigung seit 1995 ihren Kulturpreis, den Ehrenring der Deutsch-Griechischen Gesellschaften, an Persönlichkeiten, die sich um die deutsch-griechischen Beziehungen im kulturellen, gesellschaftlichen und persönlichen Bereich in hohem Maße verdient gemacht haben und für die Völkerverständigung eintreten.

Der Kulturpreis wurde durch die großzügige Stiftung ihres Mitglieds Hubert Just aus Mülheim a. d. Ruhr ins Leben gerufen.

Der Pforzheimer Designer Oskar Vester hat den Ring entworfen. Er ist in 18-karätigem Gold ausgeführt. Die Platte des Ringes mit eingelegtem Lapislazuli wurde nach dem Grundriss eines griechischen Tempels vom Typ ‚Amphiprostylos’ aus dorischer Zeit gestaltet.

Die bisherigen Preisträger sind:

  • Vera Dimopoulos-Vosikis,
  • Prof. Dr. Georgios-Alexandros Mangakis,
  • Doris & Kurt Eisenmeier,
  • Kostas Tsatsaronis, Bischof Irineos (Kreta),
  • Prof. Dr. Jan Murken,
  • Niki Eideneier und
  • Eberhardt Rondholz.

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