© ZDH- Peter Hinsel

Köln. Anlässlich des Anfang des Jahres in Berlin stattgefundenen „Integrationsforum 2011“ des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH) erklärte DHW-Vorstandssprecher Phedon Codjambopoulo gegenüber der Presse:

„Wir begrüßen die Initiative des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks und seines Präsidenten Otto Kentzler. Das Handwerk wird immer attraktiver für junge Leute mit Zuwanderungsgeschichte. Andererseits ist die große Mehrzahl der ausländischen Besitzer von Handwerksbetrieben die erste Generation von solchen Meistern. Die die in Deutschland ihren Meister gemacht haben, verfügen über noch keine langjährige Erfahrung und müssen erst ihre Unternehmen festigen. Die Gruppe derer, die ihre Ausbildung zum Teil im Ausland absolviert haben, müssen Erfahrungen sammeln. Insofern brauchen wir Vorbilder und gute Leute, die die Handwerksbetriebe zu mehr Ausbildungsbereitschaft motivieren können. Das ist ein sehr ehrgeiziges Projekt aber auch eine große Herausforderung für unsere Organisation. Die ersten Ergebnisse bei den griechischen Handwerksbetrieben sind sehr positiv und ermutigend.“

© ZDH- Peter Hinsel

Christina Alexoglou-Patelkos, Projektleiterin des DHW-Ausbildungsprojektes „Brücke zur Qualifizierung und Integration“ im Rahmen des Bundesprogramms JOBSTARTER, nahm am Integrationsforum teil und berichtete auf der zentralen Podiumsdiskussion des Forums über ihre Erfahrungen in der Akquisition von Ausbildern und Auszubildenden: „Die migrantenspezifische Ansprache der Unternehmer ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor. Wenn die Unternehmer gezielt und persönlich – sogar in ihrer Muttersprache – angesprochen werden, sind sie motiviert auszubilden. Eine große Hürde ist der Informationsmangel in der dualen Ausbildung, die zum größten Teil die Unternehmer betrifft, die nicht in Deutschland aufgewachsen sind. Wir freuen uns, dass die Bundesregierung und der ZDH unsere Leistung und unsere Ergebnisse anerkennen. Wichtig ist allerdings, dass Projekte, wie das unsere, auf einer gesunden, langfristigen und nachhaltigen Basis gestellt werden damit sie die zunächst regional erbrachten Erfolge auch in anderen Regionen Deutschlands transferieren können.“

→ Zur Information:

Das Handwerk wirbt nicht erst seit heute um Menschen mit Migrationshintergrund. Ein Drittel aller Jugendlichen mit einem ausländischen Pass lernt derzeit im Handwerk. 60.000 Unternehmer haben einen ausländischen Pass. Die Zahl der Menschen mit Migrationshintergrund, die im Handwerk arbeiten, wird auf rund 20 Prozent geschätzt – fast eine Million. Nach den Debatten des vergangenen Jahres forderte ZDH-Präsident Otto Kentzler ein Jahr der Lösungen und des Fortschritts beim Thema Integration: “Wer sich engagiert, dem hat das Handwerk viel zu bieten: eine hochkarätige Ausbildung, hervorragende Chancen am Arbeitmarkt und ein enges persönliches Miteinander im Betrieb. Da gelingt auch die gesellschaftliche Integration.“

Das Handwerk will die Chancen der dualen Berufsausbildung bei Zuwanderern in Deutschland bekannter machen. “Gerade den Zuwanderungsfamilien, die unser System der Berufsausbildung aus dem Heimatland nicht kennen, müssen wir die Augen für die Karrierechancen öffnen”, forderte Handwerkspräsident Otto Kentzler auf dem “Integrationsforum” des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH) Mitte Januar in Berlin. “Im Handwerk zählt nicht, wo man herkommt, sondern wo man hinwill!”, sendete Kentzler ein deutliches Signal für die Integration in Anwesenheit der Integrationsbeauftragten der Bundesregierung Prof. Maria Böhmer (CDU).



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