Seit dem Beginn der Eurokrise werden sowohl in deutschen als auch in griechischen Medien Klischees bedient und Vorurteile geschürt. Die Konrad-Adenauer-Stiftung will als Förderer der internationalen Verständigung ein Zeichen dagegen setzen und hat daher ein besonderes Medienprojekt realisiert – dialoggers. Dieses richtet sich an junge Journalisten aus Griechenland und Deutschland, die im Rahmen von gemeinsamen Workshops zu vielfältigen Themen aus Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur recherchieren und ihre Geschichten auf der Website des Projektes, www.dialoggers.eu, multimedial präsentieren.

Das Auslandsbüro der Konrad-Adenauer-Stiftung in Athen lud bisher Nachwuchsjournalisten aus beiden Ländern zum ersten und zum zweiten Deutsch-Griechischen Journalisten-Workshop in Athen und Berlin ein. In binationalen 2er-Teams recherchierten die Teilnehmer zu Themen, die Griechenland im Herbst 2012 und Deutschland im Winter 2013 bewegten – und wo die Beziehungen zwischen Griechenland und Deutschland stehen.

Am ersten Deutsch-Griechischen Journalistenworkshop in Athen nahmen 16 Nachwuchsjournalisten aus beiden Ländern teil. Diese wurden bei der Themenfindung, bei der Einrichtung der Interviews, bei technischen Fragen sowie bei der multimedialen Präsentation ihrer Geschichten von griechischen und deutschen Journalisten-Trainern betreut.

Der Workshop wurde von einem umfangreichen Gesprächsprogramm begleitet. Nachdem der deutsche Botschafter in Griechenland, Wolfgang Dold, den Workshop mit einem Vortrag über die griechisch-deutschen Beziehungen thematisch eröffnete, informierte Dr. George Tzogopoulos, Mitarbeiter am griechischen Think Tank ELIAMEP, über die internationale Berichterstattung der griechischen Krise. Der Vortrag von Tassos Telloglou, Journalist für SKAI TV und Kathimerini, handelte vom Einfluss der Medien auf die griechisch-deutschen Beziehungen. Außerdem berichtete Michael Martens über seine Arbeit als Auslandskorrespondent für die Frankfurter Allgemeine Zeitung in Südosteuropa und Jens Bastian, der für Task Force für Griechenland der Europäischen Kommission arbeitet, referierte über den Stand der Wirtschafts- und Strukturreformen in Griechenland.

Die Geschichten der Nachwuchsjournalisten, die im Rahmen des Workshops entstanden sind, befassen sich unter anderem mit der illegalen Immigration in Griechenland und deren Auswirkungen oder mit Korrespondenten in Griechenland und Deutschland, die sich auch in Zeiten der Eurokrise vom Boulevard-Niveau abheben möchten. 

Während des zweiten Deutsch-Griechischen Journalistenworkshops in Berlin beschäftigten sich zwölf Nachwuchsjournalisten aus Griechenland, Deutschland und Frankreich unter anderem mit dem ausbleibenden Tourismus nach Griechenland, der start up-Szene in Deutschland und Griechenland im Vergleich, der Situation griechischer Unternehmer in Deutschland, dem Sozialstaat und der Arbeitslosigkeit in Deutschland, der griechischen Community in Berlin sowie dem Thema Migration.

Die jungen Journalisten hatten außerdem vor Ort die Gelegenheit, zum einen mit Berufskollegen verschiedener Medien und zum anderen mit Vertretern des Wirtschaftsministeriums und Auswärtigen Amtes über aktuelle Entwicklungen und Fragen zu diskutieren.

Die über die Seminare hinausgehende Beachtung und Resonanz haben das Projekt in seinem Erfolg bestätigt. Dialoggers wird daher auch in Zukunft fortgeführt werden. Artikel, die im Rahmen des Projektes erscheinen, werden auf der Website www.dialoggers.eu veröffentlicht. Darüber hinaus informiert die Facebook-Seite des Projektes, facebook.com/dialoggerseu, über Neuigkeiten.

ΑΦΗΣΤΕ ΜΙΑ ΑΠΑΝΤΗΣΗ