BERLIN/KÖLN, Okt. 2010. Der Mangel an technischen Fachkräften in Deutschland wird sich nach Einschätzung von Wissenschaftlern in den kommenden Jahren dramatisch zuspitzen. Das Bonner Institut zur Zukunft der Arbeit (IZA) spricht sogar vom Mangel an ca. 200.000 Ingenieuren in 2017. Zurzeit gibt es nach Angaben von Wirtschaftsverbänden 40.000 bis 50.000 freie Stellen. Von der anderen Seite leben in Deutschland nach Ansicht der Integrationsbeauftragten der Bundesregierung, Prof. Maria Böhmer, gut 500.000 Ausländer, EU-Bürger und Aussiedler, die für ein Anerkennungsverfahren für ihre Berufsabschlüsse in Frage kämen. Auch Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) will Ausländern den Zugang zum deutschen Arbeitsmarkt erleichtern.

Diesem Vorhaben war der sechste integrationspolitische Dialog diese Woche im Kanzleramt in Berlin gewidmet. Im Namen der Bundesregierung diskutierte die Integrationsbeauftragte mit den Migrantenselbstorganisationen (MSO) über dieses Thema und tauschte mit ihnen Erfahrungen aus. Die Deutsch-Hellenische Wirtschaftsvereinigung (DHW) wurde von Generalsekretär Dimitrios Kouros vertreten. Gegenüber der Presse betonte dieser nach dem Treffen: „Wir begrüßen die Initiative der Bundesregierung, auch an nicht EU-Staatlern endlich die Möglichkeit zu eröffnen, in ihrem Beruf arbeiten zu können. Damit wird auch diesen Menschen die Chance gegeben selbständig zu werden und eine Existenz aufzubauen. Später könnten sie Arbeits- und Ausbildungsplätze schaffen. Das ist ein unschätzbares Potenzial.“

Frau Böhmer kündigte an, dass die leichtere Anerkennung ausländischer Berufs- und Studienabschlüsse in einem „Anerkennungsgesetz“ bis Dezember dem Parlament vorgelegt werde.

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