Dr. Christos Katzidis, Landtagskandidat der Bonner CDU, im Gespräch mit der Elliniki Gnomi über die Wahlen in Nordrhein-Westfalen am 14. Mai, seine Aufstellung und Aussichten. Darüber hinaus gibt Dr. Katzidis eine Einschätzung zur Lage Griechenlands ab und erinnert an den notwendigen Zusammenhalt Europas.

EG: Über die Werbeplakate zur NRW-Landtagswahl und Ihren griechischen Namen sind wir auf Sie aufmerksam geworden. Können Sie uns in einigen Worten sagen, was Sie jenseits Ihres Namens und Ihrer Wurzeln mit der griechischen Kultur und der griechischen Community in NRW verbindet?

Dr. Katzidis: Mein Vater kam aus Griechenland, aus Thessaloniki. Ich selber bin gebürtiger Rheinländer. Leider haben meine Eltern mir kein griechisch beigebracht. Zur griechischen Community in NRW hatte ich bislang wenig Kontakt. Ich bekomme hin und wieder Einladungen von der Griechisch-Orthodoxen Metropolie von Deutschland, z.B. zu Festen.

EG: Griechenlands schwierige Situation in der jetzigen Wirtschafts- und Finanzkrise ist Ihnen bekannt. Deutschland, die CDU und insbesondere Bundeskanzlerin Angela Merkel gehörten von Beginn der Krise 2010 zu den größten Unterstützern Griechenlands. Nicht nur die Milliarden der Euros sondern auch das mit dem damaligen Ministerpräsidenten Papandreou unterschriebene Memorandum of Understanding sind Beweise für das Interesse und den Willen Deutschlands, dass Griechenland schnell aus der Krise kommt. In letzter Zeit mehren sich allerdings die Stimmen, Griechenland soll die Euro-Zone verlassen. Finden Sie solche Forderungen richtig, insbesondere nach dem Brexit?

Dr. Katzidis: Nein, finde ich nicht. Griechenland sollte unbedingt in der Eurozone bleiben. Bei einem Ausscheiden Griechenlands aus dem Euro ist die Gefahr von Dominoeffekten groß und in der Folge ein Zusammenbruch des gesamten Euro-Systems möglich. Gerade nach dem Brexit sollte Europa zusammenhalten, sich aber auch auf das Wesentliche konzentrieren. Und das sind die gemeinsamen Werte. Ich bin davon überzeugt, dass wir die anstehenden Herausforderungen in der globalisierten Welt nur in einem geeinten und starken Europa lösen können, bei dem die Werte im Vordergrund stehen. Eine reine Wirtschaftsgemeinschaft, was die EU momentan ist, wird keinen Bestand haben!

EG: Wie nehmen Sie die Stimmung in Griechenland wahr?

Dr. Katzidis: Griechenland ist in meiner Sicht auf dem Weg der Besserung. Es ist völlig normal, dass große Veränderungen auch massive Kritik aus der Bevölkerung mit sich bringen. Aber das wirtschaftliche Klima zeigt eine eindeutige Besserung.

EG: Könnte der europäische Arbeitsmarkt nicht viele Probleme lindern?

Dr. Katzidis: Im Süden sind die Menschen arbeitslos, und im Norden fehlen Fachkräfte. Auf jeden Fall. Genau deshalb ist die EU und die damit verbundene Mobilität von Arbeitnehmern so wichtig. Es gehört zu unseren Grundfreiheiten im europäischen Binnenmarkt, dass jeder Unionsbürger, ungeachtet seines Heimatlandes, in jedem Mitgliedstaat eine Beschäftigung ausüben kann. Und gerade in Deutschland brauchen wir nicht nur Fachkräfte, sondern auch Auszubildende. Mit dem Bologna-Prozess in den 90er Jahren haben wir bereits eine Angleichung der Abschlüsse in den einzelnen Mitgliedstaaten auf den Weg gebracht, so dass es heutzutage auch weitaus leichter ist, einen ausländischen Abschluss in Deutschland anerkennen zu lassen.

EG: Welchen Beitrag kann NRW zur Linderung der Euro-Schuldenkrise leisten?

 Dr. Katzidis: NRW als bevölkerungsreichstes Bundesland ist mit einem Bruttoinlandsprodukt von fast 650 Milliarden Euro die siebtgrößte Volkswirtschaft in der EU. Es ist deshalb für die gesamte EU wichtig, dass wir nicht wie im Jahr 2015 ein Nullwachstum und eine schrumpfende Industrie haben. NRW braucht mehr Wachstum und mehr Arbeitsplätze, dann geht es auch Europa besser!
EG: In NRW leben über 120.000 Griechinnen und Griechen. Warum sollen die, die unter ihnen wählen können, bei der NRW-Landtagswahl CDU wählen und in Bonn Christos Katzidis?

 Dr. Katzidis: Nordrhein-Westfalen steht in allen wichtigen Politikbereichen (Innere Sicherheit, Bildung, Wirtschaft, Verkehr, Infrastruktur, etc.) auf den hinteren oder letzten Plätzen im bundesweiten Vergleich. Hinzu kommen 144 Milliarden Euro Schulden. Wem die Bildung und Chancengleichheit bei unseren Kindern wichtig sind, der muss am 14. Mai den Wechsel wählen, der muss CDU wählen! Wem die soziale Marktwirtschaft wichtig ist, der muss CDU wählen, da wir die kompetenteren Wirtschaftsexperten haben. Wir hatten letztes Jahr 388.000 km Stau alleine in NRW. Ein Handwerker steht durchschnittlich 8 Stunden in der Woche im Stau. Das ist ein ganzer Arbeitstag. Das liegt primär daran, dass Bundesmittel, die für den Straßenbau zur Verfügung stehen, von NRW nicht abgerufen wurden, weil das Land keine Planungen vorgenommen hat. Das muss sich dringend ändern. NRW braucht einen neuen, starken Ministerpräsidenten, der unser Land nach vorne bringt. NRW braucht Armin Laschet!

Ich stehe mit meinem Namen für eine offene, ehrliche und gradlinige Politik. Und insbesondere für einen klaren Kurs für Bonn, mit drei Schwerpunktthemen. Der Inneren Sicherheit, der Bildung und dem Sport in Verbindung mit dem Ehrenamt. Im Bereich der Inneren Sicherheit habe ich als Polizist über 25 Jahre Berufserfahrung in den unterschiedlichsten Bereichen, Streifendienst, Einsatzhundertschaft, Kriminalpolizei, Führungsfunktionen, im Ausbildungsbereich und aktuell als Personalchef und Ausbildungsleiter im Bonner Polizeipräsidium. Auch im Bildungsbereich habe ich Erfahrung, durch meine Ausbildung, meine zwei Studiengänge, meine Promotion und meine mehrjährige Tätigkeit als Dozent an unterschiedlichen Fachhochschulen. Seit meinem 3. Lebensjahr war ich in Fußballvereinen aktiv und kenne die ehrenamtliche Arbeit durch und durch. Insbesondere kenne ich den Wert der Vereinsarbeit für unsere Gesellschaft und wie wichtig der Sport für Jung und Alt ist. Vereine und Ehrenamt sind eine fundamentale Säule für unsere Gesellschaft.

 

Vielen Dank, Dr. Christos Katzidis, für das Gespräch und viel Erfolg bei der Landtagswahl.

pc

 

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