Der Vorsitzende, Tayfun Keltek, wird in seinem Amt bestätigt

 

Die Integrationspolitik in Nordrhein-Westfalen stand im Mittelpunkt der Sitzung. Die Delegierten hatten die Gelegenheit, mit den integrationspolitischen Sprechern der Landtagsfraktionen sowie dem NRW-Integrationsminister, Guntram Schneider, ins Gespräch zu kommen.

Integrationsminister Schneider sagte: „Als modernes Einwanderungsland benötigt Deutschland eine Willkommenskultur. Eine solche Willkommenskultur erfordert unbedingt eine Teilhabestruktur. Ohne politische Partizipation, wie sie der Landesintegrationsrat in engagierter Weise leistet, kann Integration nicht gelingen. Mit dem Teilhabe- und Integrationsgesetz hat NRW als erstes Bundesland eine
gesetzliche Grundlage für flächendeckende Integrationsstrukturen geschaffen.“
Der nordrhein-westfälische Integrationsminister Guntram Schneider will die bereits länger in NRW lebenden Migrantinnen und Migranten für die Annahme der deutschen Staatsbürgerschaft gewinnen. „Wir möchten, dass sie auch offiziell das werden, was sie im Herzen schon sind – Bürger dieses Landes und deutsche Staatsbürger. Deutschland ist ihr Lebensmittelpunkt. Da ist es auch konsequent,
wenn sie die vollen Bürgerrechte erhalten. Und ein besonders wichtiges Bürgerrecht ist das Wahlrecht. Deshalb erarbeitet die Landesregierung eine Einbürgerungsoffensive, die gezielt diejenigen Menschen erreichen soll, die bereits die Voraussetzung für eine Einbürgerung vorweisen.“

Der Vorsitzende des Landesintegrationsrates, Tayfun Keltek, rückte die Aufklärung der NSU-Morde ins Zentrum seiner Rede: Er forderte in seinem Bericht die lückenlose Aufklärung der Morde mit besonderem Blick auf die Versäumnisse der Sicherheitsbehörden bei der Suche nach den Tätern. „Erst so kann das gestörte Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger in den Staat wieder hergestellt werden. Es ist jetzt dringend an der Zeit, dass der Bundestag und die Bundesregierung ergänzend zu ihren Worten des Bedauerns und der Betroffenheit ein klares und eindeutiges politisches Signal als Erwiderung auf den rechtsradikalen Terror setzen und unmissverständlich deutlich machen, was ihnen die Bürgerinnen und Bürger mit Migrationshintergrund in diesem Land bedeuten und Wert sind.“

Auf große Zustimmung stieß Tayfun Keltek mit der Forderung zur Gleichstellung aller Migrantinnen und Migranten: „Der Staat muss alle Migrantinnen und Migranten, die in Deutschland sesshaft geworden sind, willkommen heißen und sie unabhängig von
ihrer Ethnie und Religion gleichstellen.“

Der Landesintegrationsrat fordert daher:
· Abschaffung der Optionspflicht für junge Menschen,
· Ermöglichung einer doppelten Staatsbürgerschaft für alle und
· das Kommunale Wahlrecht für alle.

Bei den Neuwahlen des Vorstandes bestätigten die Delegierten Tayfun Keltek (Integrationsrat Köln) im Amt.

Das Trio der Stellvertretung des Vorsitzenden bilden Muhammet Balaban aus Essen, Filippo Giletti aus Wetter und Ksenija Sakelsek aus Unna. Enver Sen aus Mülheim an der Ruhr wurde erneut zum Kassierer und Gülistan Yüksel aus Mönchengladbach zur Schriftführerin gewählt.

Die elf Beisitzer/in sind wie folgt:
· Ercan Atay, Integrationsrat Iserlohn
· Münevver Aydın, Integrationsrat Wesel
· Ayhan Demir, Integrationsrat Paderborn
· Mehmet Güneysu, Integrationsrat Dormagen
· Demet Jawher, Integrationsrat Würselen
· Süleyman Koşar, Integrationsrat Gladbeck
· Sam Kofi Nyantakyi, Integrationsrat Leverkusen
· Safi Özbay, Integrationsrat Aachen
· Aziz Özkır, Integrationsrat Kamen
· Irwin-Conrad Subryan, Integrationsrat Gütersloh
· Erkan Zorlu, Integrationsrat Troisdorf

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