ZWH, DHW und Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe informieren griechische Schüler in Düsseldorf und Umgebung
„Was für eine Veranstaltung!“ Das war die Quintessenz der ersten Informationsveranstaltung dieser Art im griechischen Gymnasium-Lyzeum in Düsseldorf-Heerdt.
Alle Teilnehmer waren begeistert: Organisatoren, Aussteller,
Lehrer, Eltern und Schüler. Interessiert verfolgten sie das ganze Programm und was auf der Bühne geboten wurde. Die Begrüßungsreden von Generalkonsul Gregory Delavekouras und DHW-Vizepräsident Phedon Codjambopoulo gaben der Veranstaltung den nötigen feierlichen Charakter und die erforderliche Motivation. Die zweisprachige exzellente Moderation von Miltiadis Oulios (WDR-Radiopolis) sorgte für Spannung und Aufmerksamkeit. Das für 20 Uhr angesetzte Ende der Veranstaltung wurde nicht eingehalten. Die letzten Teilnehmer verließen den Saal nach 22 Uhr. So stark war der Informations- und Beratungsbedarf. Die Veranstaltung fand im Rahmen des Projektes „Mein Beruf, meine Zukunft. Mit Ausbildung zum Erfolg!“ statt, das vom Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales NRW und dem Europäischen Sozialfonds (ESF) gefördert wird.
Die Organisatoren konnten kompetente und erfolgreiche griechische Referenten gewinnen. Sie alle und jeder auf seine Art konnten die Zuhörer mitreißen. Den Anfang machte Athena Pawlatos von der Henkel AG & Co KGaA und erzählte, wie sie mit einer kaufmännischen Ausbildung begann, später Archäologie und Psychologie studierte und schließlich über eine interessante berufliche Karriere als Controllerin bei Henkel Ansprechpartnerin für Fragen der dualen Ausbildung und der dualen Studiengänge geworden ist. Dabei erzählte sie u. a. wie ihre griechische Erziehung und Mentalität sich positiv auf ihre Arbeit ausgewirkt haben. Aus ihrer Erfahrung konnte sie nur unterstreichen, dass Menschen aus verschiedenen Kulturen in Teams besonders kreativ und erfolgreich zusammenarbeiten. Auch in großen Weltunternehmen wie Henkel, das heute noch größtenteils von der Familie Henkel geführt wird, besteht laut Pawlatos ein gemeinschaftliches Gefühl der Geborgenheit und nicht, wie sonst angenommen, eines der Anonymität. Sie motivierte die Schüler eine Bewerbung bei Henkel anzustreben, wo eine ganze Reihe von Ausbildungsberufen angeboten wird. Dazu brauche man, neben einem guten Zeugnis und guten Deutschkenntnissen, auch weitreichende Englischkenntnisse.
Weitere griechische Referenten stellten ihren beruflichen Werdegang vor und machten den Schülern sowie ihren Eltern deutlich, dass es wichtig ist sich rechtzeitig über die berufliche Zukunft zu informieren. So ist das Studium sicherlich ein attraktives Ziel, kann aber nicht von jedem erreicht werden. Der Weg zu einer erfolgreichen und zukunftsträchtigen Karriere bietet auch die duale Ausbildung. Diese Chance sollten alle, die keine akademische Laufbahn einschlagen möchten, nicht ignorieren. Evangelos Maraslis hat nach der Realschule, einer Orientierungsphase und beruflichen Praktika den Weg zur Ausbildung als Reiseverkehrskaufmann gefunden. Heute ist er Inhaber eines erfolgreichen Reisebüros in Düsseldorf. Michalis Dimos ist nach dem griechischen Schulabschluss in Düsseldorf nach Patras gegangen, wo er an der dortigen Universität Chemie studiert hat. Wegen der hohen Arbeitslosigkeit in Griechenland ist er wieder zurück nach Deutschland gekommen, wo er glücklich ist eine Stelle als Chemieingenieur gefunden zu haben. Kosmas Nikolaou ist im elterlichen Betrieb groß geworden. Nach der Schule hat er eine kaufmännische Lehre abgeschlossen und ist heute Geschäftsführer des bekannten Lebensmittelgroßhandels in Düsseldorf, der NIKOLAOU GmbH. Eleni Theodoridou hat sich nach dem griechischen Schulabschluss in Köln für eine Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin entschieden. Ihr Vorbild war ihre Schwester, die OP-Schwester gelernt hatte. Nikos Papadopoulos, zuständig für die Gebäudetechnik bei der Daimler AG in Düsseldorf, ist Ausbilder im Heizungs- und Sanitärhandwerk.