IGFM: Versprechen nicht eingehalten – Priesterseminar bleibt geschlossen.

Frankfurt am Main (kath. net/idea). Die türkische Regierung verletzt permanent ihre Verpflichtung, die Rechte der ethnischen Minderheiten zu achten. Diesen Vorwurf erhebt die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) anlässlich des 88. Jahrestages des Lausanner Abkommens vom 24. Juli 1923, aus der diese Verpflichtung hervorgehe.

So hätten vor 40 Jahren die letzten Seminaristen die theologische Ausbildungsstätte der griechisch-orthodoxen Kirche auf der Insel Heybeliada (griechisch: Chalki) verlassen. Seither sei der eigenständige Lehrbetrieb untersagt. Beteuerungen hoher türkischer Regierungsvertreter, dass das theologische Seminar, das von einigen Mönchen in Schuss gehalten werde, bald seinen Lehrbetrieb wieder aufnehmen könne, hätten sich als unwahr erwiesen. Die IGFM mit Sitz in Frankfurt am Main appelliert an Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan, die zugesicherte Öffnung als Schulungsstätte der griechisch-orthodoxen Kirche zuzulassen. Das sei insbesondere aufgrund der Versprechen nach den Nationalwahlen, nichtmuslimischen türkischen Staatsbürgern volle Rechte zu gewähren, überfällig.

Die IGFM verbindet den Jahrestag des Lausanner Abkommens mit der Übergabe von Unterschriftenlisten für die Achtung der Rechte der christlichen Minderheit. Etwa 95 Prozent der 71,5 Millionen Bürger der Türkei sind Muslime. Von den Christen sind etwa 65.000 armenisch-orthodox, 20.000 römisch-katholisch, 2.000 griechisch-orthodox und etwa 4.000 protestantisch, vor allem evangelikaler Prägung.

Quelle: www. kath. net, 26. Juli 2011

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