Von Athanasia Theel.

 

Rose Marie Kipreou ist bekannt als griechische Sopransängerin. Sie lebt seit langer Zeit in Berlin und hat sich durch ihr Mitwirken in vielen musikalischen Ensembles ausgezeichnet. kipreou

Heute spricht sie in der Elliniki Gnomi und erzählt von ihrem Weg, den damit verbundenen Schwierigkeiten und ihren zukünftigen Plänen im Bereich des klassischen Soprans.

 

Wie kam es zu dieser Entwicklung, dass Sie sich für den klassischen Sopran entschieden haben? Diese Gesangsform ist bekanntlich kaum in den Wurzeln der traditionellen Musik Griechenlands zu finden.

Ich habe sehr früh angefangen Opernmusik zu hören. Mit sieben Jahren habe ich beim Fernsehen die Vorstellung von G. Rossini „Il barbiere di Sevilla” gesehen und dies war auch meine erste Erfahrung mit dieser Form des Gesangs. Nach dem  Barbier konnte ich kaum schlafen, die Arien von Rosina und Figaro klingelten in meinen Ohren und in meine Lippen. Einige Zeit später besuchte ich eine Vorstellung an der griechischen Nationaloper,  besetzt mit der berühmten „Prima Donna Leggiero“ – Fofi Sarantopoulou. Zudem war diese eine Freundin und Kameradin im Klavierunterricht meiner Mutter. Das Werk war „Hoffmanns Erzählungen“ von Jacques Offenbach. Sarantopoulou interpretierte die Puppe, eine Partie die auch heute zu meinem Repertoire gehört. Nachdem der Vorhang gefallen war, gingen meine Mutter und ich hinter die Bühne, um Frau Sarantopoulou als Prima Donna zu gratulieren. Ihr Kostüm und ihr Aussehen waren für mich als Kind sehr faszinierend. Nach dieser Erfahrung entschloss ich mich Opernsängerin zu werden. Für mich stand fest, dass dies mein Schicksal sein würde.  

Gab es viele Schwierigkeiten diesen beruflichen Weg einzuschlagen und sich fest zu etablieren? Können Sie erklären, ob eine solche Ausbildung in Griechenland besondere Hindernisse birgt oder leicht zu verfolgen ist?

Es war unglaublich schwierig. Um in Griechenland das Studium des klassischen Soprans studieren zu können, merkt man sehr schnell, dass dieser Ausbildungsweg nicht besonders einfach ist. Die meisten Sänger müssen verschiedene Lehrer und Lehrgänge besuchen, um bis zum Diplomabschluss kommen zu können. Anschließend muss man für die weiteren, nahezu wichtigsten Kenntnisse, ins Ausland gehen und ein Aufbaustudium absolvieren. Unabdingbare Voraussetzungen sind Musikalität und die Beherrschung einer stabilen Technik. Zudem ist die Unterstützung durch Bekanntenkreise genauso wichtig.

Was braucht eine griechische Sopranistin für eine internationale Karriere – abgesehen von  einer fundierten Ausbildung? Wie wichtig ist es in diesem Zusammenhang ein professionelles Management zu haben?

Heutzutage ist ein professionelles Management manchmal der Anfang vom Ende. Teilweise wird bei den Auditions nicht nach der Leistung des Singenden bewertet, sondern vielmehr danach welches Management hinter dem Sänger steht. Zudem sind für eine internationale Karriere Fremdsprachenkenntnisse sehr wichtig. Eine weitere Schwierigkeit für eine Griechin ist auch ihre Muttersprache. Diese ist nämlich leider im internationalen Repertoire nicht aktiv vorhanden.

Sie leben in der Metropole Berlin, die vielfältige Möglichkeiten bietet. Wie sehen Ihre Pläne für die Zukunft aus?

Zurzeit werde ich erst an einigen Festivals in Griechenland mitwirken. Anschließend möchte ich versuchen meinen Weg an die rumänischen Opern- und Konzerthäuser zu folgen. Eine von meinen Lehrerinnen, welche leider verstorben ist, war Rumänin. Sie wollte mich in meinen Plänen unterstützen. Nachdem dies nicht mehr möglich ist, hoffe ich mit der Hilfe der Botschaft in Bukarest mein Ziel zu erreichen. Sicherlich würde es meine verstorbene Lehrerin freuen, wenn ich dies schaffen würde. Zudem habe ich bereits Verwandte dort, die sich auf wirtschaftlicher Ebene einen bekannten Namen geschaffen haben. Ich denke, dass dieser bekannte Name auch auf den musikalischen Bereich ausgeweitet werden kann.  

Welche Bedeutung hat Griechenland für Sie?

Das Bedeutsamste ist, dass ich als Griechin geboren bin und immer eine Griechin bleiben werde. Außerdem möchte ich als Künstlerin meinen griechischen Namen bekannt machen, mit dem was ich geschafft habe und zukünftig schaffen werde. Dies trägt auch dazu bei, dass unser Heimatland Präsenz im Ausland gewinnt und in diesen schwierigen Zeiten ist dies sehr hilfreich für Griechenland.

Abschließend steht noch die Frage nach Ihrer Einschätzung zur Lage in Griechenland im Raum. Glauben Sie, dass die Griechen noch genug Kraft haben die Krise zu überwinden?

Das griechische Volk ist ein starkes Volk und nach all diesen Bemühungen wollen die Leute auch zufriedenstellende Ergebnisse sehen. Die Politiker treffen zwar die abschließenden Entscheidungen für das Land, aber wir als kritische Bürger wählen diese und müssen ihnen verdeutlichen können, wenn uns diese Entscheidungen nicht gefallen.

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