“Die Ergebnisse des Bildungsberichts sind ein deutliches Alarmzeichen: Um den sozialen Zusammenhalt in unserem Land auf Dauer zu sichern, müssen mit Hochdruck alle Kräfte für bessere Bildungschancen von Migranten gebündelt werden”, betonte Staatsministerin Maria Böhmer anlässlich des heute veröffentlichen Nationalen Bildungsberichts.

“Die Bildungssituation junger Migranten ist dramatisch. So entspricht der Kompetenzrückstand vieler Schülerinnen und Schülern, deren Eltern zugewandert sind, sowohl in der Grundschule als auch in weiterführenden Schulen in den meisten Bundesländern mehr als ein Schuljahr! Zugleich sind sie überproportional an niedriger qualifizierenden Schulen vertreten. Das können wir nicht hinnehmen: Die Kinder und Jugendlichen aus Zuwandererfamilien dürfen nicht die Generation der Verlierer sein! Jeder Einzelne von ihnen muss die Chance auf den sozialen Aufstieg haben”, so Böhmer.

Zudem hat laut Bericht etwa jeder Dritte der 20- bis 30-jährigen Migranten keinen Berufsabschluss. “Für viele Migranten ohne Ausbildung ist der Weg in die Arbeitslosigkeit schon vorgezeichnet. Dieser Trend wird sich laut Bericht angesichts der steigenden Anforderungen noch verstärken. Deshalb appelliere ich an die jungen Migranten und ihre Eltern, Möglichkeiten für eine Ausbildung oder Weiterbildung stärker zu nutzen. Bildung und Ausbildung haben einen hohen Stellenwert in Deutschland!”, erklärte die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung.

“Die Zahlen des Bildungsberichts fordern dazu auf, schnellstmöglich eine nationale Bildungsoffensive für junge Migranten auf den Weg zu bringen. Die Analyse ist bekannt, jetzt muss es an die Umsetzung gehen. Wer auf die Bremse tritt, gefährdet den sozialen Zusammenhalt in unserem Land”, so Böhmer.

“Wichtig ist die frühe individuelle Förderung bereits im Vorschulalter. Besonders entscheidend ist der Spracherwerb von Anfang an. Hier sind die
richtigen Weichenstellungen für die Zukunft gestellt worden: Alle Bundesländer haben mittlerweile flächendeckend Sprachförderung und Sprachstandstests in den Kindergärten eingeführt. In den Schulen muss die Unterstützung der Jugendlichen aus Zuwandererfamilien deutlich verstärkt werden. Hier sind die Länder in der Pflicht, ihre Zusagen aus dem Nationalen Integrationsplan einzuhalten!

Schulen mit einem hohen Migrantenanteil brauchen mehr Geld, mehr Lehrer und Schulsozialarbeiter sowie mehr Zeit. Zudem benötigen wir dringend mehr Lehrkräfte mit eigener Zuwanderungsgeschichte. Sie sind wichtige Brückenbauer und Ansprechpartner für junge Migranten”, betonte Böhmer. Zurzeit haben nur 5 Prozent aller Lehrkräfte einen Migrationshintergrund.

“Im gemeinsamen Ausbildungspakt gehen Politik und Wirtschaft den richtigen Weg. Die Vereinbarung, in diesem Jahr Migranten intensiver in den Blick zu nehmen, eröffnet vielen von ihnen eine aussichtsreiche Perspektive. Eine solche Kraftanstrengung aller Verantwortlichen benötigen wir auch im Bildungsbereich!”, forderte Böhmer.

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